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Zwölfuhrläuten Rödental in Oberfranken

In den 70er-Jahren vereinigten sich nach und nach 16 Orte östlich von Coburg zur jüngsten Stadt in Oberfranken, die sich fortan Rödental nannte, weil das Flüsschen Röden mehrere der Mitgliedsgemeinden durchfließt.

Von: Ursula Naumann

Stand: 01.01.2004 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Rödental in Oberfranken

Aus den Wappen der drei größten Orte bildete man das neue Stadtwappen: Drei Rosen der Ritter von Rosenau, die im Mittelalter im Besitz von Oeslau waren, der Krummstab des ehemaligen Benediktinerklosters in Mönchröden und die drei silbernen Monde, die an die Herren von Hanstein erinnern, einst Besitzer des Ortes Einberg.

Spektakuläres Netzzellengewölbe

Auf dem Gebiet von Oeslau liegt Schloss Rosenau, der frühere Sommersitz der Herzöge von Coburg und Geburtsort von Prinz Albert, dem Gemahl der englischen Königin Victoria. In diesem Stadtteil steht auch die spätgotische evangelische Kirche St. Johannis, die im 16. Jahrhundert von den Herren von Rosenau auf dem Grund ihres Schlosses erbaut worden ist. Der Chor mit seinem spektakulären Netzzellengewölbe, das im 17. Jahrhundert mit einem gemalten Herbarium geschmückt wurde, stammt noch aus der Zeit der Erbauung. Den Chorbogen schmücken die Wappen der Herrscherhäuser von Sachsen-Gotha und Hannover-England.

Prächtige Ausstattung

Königin Victoria hatte die Kirche nach dem Tod Alberts renovieren und die Wappen dort anbringen lassen. Besonders prächtig ist die reich mit Stuck verzierte Empore mit ihrem christologischen Programm von der Verkündigung der Geburt Christi bis zur Auferstehung. Zwischen den Relieffeldern stehen Propheten und Apostel in weißen Gewändern auf Konsolen. Die frühbarocke Kanzel trägt die Figuren von Christus, Moses und Johannes dem Täufer, dem Patron der Kirche.


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