Zwölfuhrläuten Schwürbitz in Oberfranken Evangelische Kirche
Die Gemeinde Schwürbitz am Main mit 1.530 Einwohnern gehört zu Michelau im Landkreis Lichtenfels und liegt an der nördlichsten Mainbiegung - ganz in der Nähe von Vierzehnheiligen und Kloster Banz. Der ungewöhnliche Name erinnert an die Gründung des Ortes durch Slawen.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Schwürbitz im Jahr 1180. Damals überließ der Bamberger Bischof Otto II. den Mönchen des nahe gelegenen Klosters Langheim, das sich später zu einem der wohlhabendsten Klöster in Franken entwickelte, ein Stück Land am Main für eine Mühle.
Ein Gotteshaus allerdings entstand in Schwürbitz erst viele Jahrhunderte später: Die katholische Herz-Jesu-Kirche wurde anno 1899 geweiht, die evangelische Kirche sogar erst 1927. Diese sogenannte Chorturm-Kirche, eine Kirche also mit dem Glockenturm direkt über dem Altarraum, liegt neben einer alten Feldkreuzkapelle.
Protestantische Zurückhaltung
Wuchtig erhebt sich das Kirchenschiff aus Sandstein. Das hochragende Dach bildet einen steilen Giebel im fränkischen Stil. Im Inneren der kleinen Kirche besticht die zurückhaltende grau-grüne Ausstattung mit der für evangelische Gotteshäuser typischen Holzempore und der Holzkanzel mit Darstellungen der drei Apostel Petrus, Paulus und Johannes.
Schwürbitzer Geläut auch in Tansania
Das einfach gehaltene Altarbild stellt Jesus als guten Hirten dar. Bemerkenswert sind die tonnenförmig gewölbte Holzdecke und die Sinnsprüche über die Vergänglichkeit der Zeit, die außen den Glockenturm zieren. Drei Glocken rufen die evangelischen Christen von Schwürbitz, die etwa ein Drittel der Bevölkerung ausmachen, zum Gottesdienst.
Die kleinste Glocke stammt aus der Zeit des Kirchenbaus, die beiden größeren Glocken wurden 2005 ersetzt. Eine der alten Glocken läutet seitdem in einer Partnerpfarrei von Schwürbitz in Tansania.