Zwölfuhrläuten Ampferbach in Oberfranken
Der kleine Flecken Ampferbach mit rund 350 Einwohnern ist mit dem Ort Dietendorf verbunden und liegt am östlichen Eingang zum Steigerwald. Mittlerweile gehören beide Ansiedlungen als Gemeindeteile zum nahen Markt Burgebrach.
Ampferbach blickt wie Burgebrach in diesem Jahr auf stolze 1000 Jahre bewegte Geschichte zurück. 1023 erstmals urkundlich erwähnt, wird Ampferbach 1399 schon als Filiale mit Kirchendiensten und Kirchenpflege benannt. Das Kapitel der Seelsorge beendet, wie oft auch andernorts, der Dreißigjährige Krieg für längere Zeit, der kleine Flecken wird zerstört und entvölkert.
Vergrößerung notwendig
Anfang des 20. Jahrhunderts dann planen die Ampferbacher infolge steigender Einwohnerzahlen einen Vergrößerungsanbau des alten noch bestehenden Kirchleins. 1907 kann der damalige Bamberger Erzbischof von Abert die neue Kirche nebst neuer Orgel einweihen. 2022 wird der Bau umfassend renoviert, der Altar erneut konsekriert.
Harmonie alter und neuer Kunstwerke
Alte Reste und neue Gestaltungselemente harmonieren in der Kuratiekirche wunderbar miteinander. So stammen die Säulen mit den Kapitellen in der Sakristei aus dem 13. Jahrhundert sowie beide Seitenaltäre aus dem Jahr 1730. Im Gegenzug erhielt der Chorraum erst 1931 den markanten Hochaltar. Die Kreuzigungsgruppe in dessen Zentrum bildet eine Kombination der beiden Rokokofiguren Maria und Johannes mit einem eher modernen Strahlenkranz-Christus am Kreuz des fränkischen Bildhauers Georg Schleicher.
Eine prächtige Architekten- wie Zimmermannsleistung erwartet Besucher der Ampferbacher Kirche beim Blick nach oben: ein kleeblattförmig gestaffeltes, kassettiertes Rundbogengewölbe aus Holz. Bis zur Zeit des Neubaus ein gestalterisches Novum im Bistum Bamberg.
Klar dem Mittelalter zuzuordnen ist der 45 Meter hohe wuchtige Kirchturm. In ihm verrichten vier Glocken ihren Dienst: die älteste seit 1557, die jüngste erst seit 1975.