Zwölfuhrläuten Buchbach in Oberfranken
Die Oberfranken sind eigentlich für ihre schon fast selbstkritische Bescheidenheit bekannt. Da ist es umso erstaunlicher, wenn das 500-Einwohner-Dorf Buchbach seine Laurentiuskirche als "Dom des Frankenwalds" bezeichnet.
In der Tat: Die katholische Pfarrkirche ist außergewöhnlich und zieht Gläubige und Touristen gleichermaßen an.
Don Camillo des Frankenwalds
Weil die alte Barockkirche zu klein wurde, setzte Pfarrer Reinhold Goldmann, der als "Don Camillo des Frankenwalds" bis heute in Erinnerung ist, innerhalb von nur einem Jahr mit dem befreundeten Darmstädter Architekten Gerhard Mantke und der enormen Eigenleistung der Buchbacher 1971 einen Neubau um.
Wasserspiele auf dem Kirchendach
Auffällig an der symbolhaften Architektur ist nicht nur der sechseckige, zeltähnliche Grundriss, in dessen Mittelpunkt – beleuchtet von einem meterhohen, raumumlaufenden Buntglasband - der als Kelch geformte Marmoraltar steht sondern auch das Kupferdach mit sechs Gauben. Diese tragen zusammen mit der Dachspitze sieben Wasserspeier, die an die heilige Zahl für die sieben Schöpfungstage, sieben Sakramente und sieben Werke der Barmherzigkeit erinnern. Per Münzeinwurf können Besucher die Regenwasser gespeisten Wasserspiele auf dem Kirchendach in Gang setzen.
Geläut von sechs Glocken
Ein Blickfang ist auch der ebenfalls mit Kupfer eingedeckte Kirchturm. Er soll an eine Frankenwald-Tanne erinnern und trägt auf der Turmspitze statt der Wetterfahne eine Figur des Kirchenpatrons Laurentius. Das Geläut der sechs Glocken mischt sich werktags mit Kinderlachen und Seniorengesprächen. Denn in der benachbarten Schule ist ein Mehrgenerationenhaus untergebracht. Die Gemeinde Steinbach am Wald, zu der Buchbach gehört, hat mit Wohlfahrtsverbänden und Firmen ein umfassendes Betreuungskonzept entwickelt – das deutschlandweit beachtet und ausgezeichnet wurde.