Zwölfuhrläuten Buttenheim in Oberfranken
Wenn es bei Buttenheim Klick im Kopf macht, ist das wahrscheinlich dem berühmtesten Sohn des beschaulichen Marktes im Regnitztal zwischen Bamberg und Nürnberg zu verdanken: Levi Strauss. Der 1847 als junger Mann in die USA ausgewanderte Industrielle gilt als Erfinder der Jeans-Hose, die weltweit das Leben vieler Menschen bereichert.
Doch Buttenheim mit heute zehn Gemeindeteilen hat eine deutlich längere Geschichte. 1017 wurde das "Heim des Botho" erstmals urkundlich erwähnt, gegründet wurde die Siedlung wohl schon um 550. Karl der Große wollte später mit Kirchenbauten ansässige Slawenstämme zum Christentum bekehren.
Rokokopracht
Eine dieser 14 Slawenkirchen ist wahrscheinlich die Pfarrkirche St. Bartholomäus. Der denkmalgeschützte Sakralbau fällt schon von außen angenehm ins Auge. Die Südseiten-Fassade ist wie das ganze Gebäude in Quadermauerwerk-Bauweise mit hellem Sandstein ausgeführt.
Im Giebel prangt ein Wappen des Bamberger Fürstbischofs Franz Konrad von Stadion und Thannhausen. Links und rechts vom Portal zeigen Statuen den Bistumsgründer Heinrich II. und dessen Frau Kunigunde. In der Nische über dem Portal segnet Kirchenpatron Bartholomäus die Umgebung.
Die Rokokopracht setzt sich im Inneren der Saalkirche fort. Georg Reuß fertigte 1765 den Hochaltar, später die Seitenaltäre, die Kanzel stammt von Adam Stöhr. Die Malereien am Hochaltar sowie der Kreuzweg wurden von Joseph Anton Wunder geschaffen. Abgerundet wird das Interieur von einigen Epitaphen des 15./16. Jahrhunderts.
Vier Glocken im Turm
Das Dach des Turms gleicht einem steilen Helm, das oberste Geschoss beherbergt vier Glocken. Drei davon wurden 1951 bei Hamm in Regensburg gegossen. Die vierte Glocke, den 14 Nothelfern geweiht, ließ der damalige Pfarrer 1982 aus eigenen Mitteln bei Bachert in Baden-Württemberg anfertigen.