Zwölfuhrläuten Drosendorf an der Aufseß in Oberfranken
Es ist ein kleines, aber feines Kirchlein, in dem sich die Drosendorfer Gläubigen zum Gottesdienst treffen. Der bescheidene Bau mit dem aufgesetzten Türmchen wurde 1719 von den Scheßlitzer Baumeistern Gregor und Dionysius Finsterwalder gebaut.
Dabei wurde, wie sehr viel später festgestellt wurde, ein vorgeschichtliches Gräberfeld zerstört. Aus heutiger Sicht bedauerlich, damals kein großes Problem. Hauptsache eine ordentliche Kirche statt der alten Kapelle!
Sehr schöne, spätbarocke Ausstattung
"Posui primum lapidem ad ecclesiae ibi…" – "Ich habe den ersten Stein zur Kirche dort gelegt" – schrieb der damalige Drosendorfer Pfarrer Johann Philipp Schweighel stolz und stiftete höchstpersönlich das Hochaltarblatt mit dem Martyrium des heiligen Laurentius.
Aber erst nach und nach bekam das kleine Gotteshaus seine sehr schöne, spätbarocke Ausstattung. Wertvoll sind die drei nussbaumfurnierten Altäre, die der seinerzeit berühmte "Schreiner von Hollfeld", Nikolaus Trauthner, gefertigt hat. Die vielen Heiligenfiguren sind ebenso sehenswert wie die Rokoko-Kanzel, die Empore und die Kreuzwegstationen.
Bamberger Glocken
Die älteste Drosendorfer Glocke von 1645 stammt aus dem Vorgängerbau auf dem Bäckerkellerplatz. Sie wurde noch im Dreißigjährigen Krieg von Hans Kopp in Forchheim gegossen, hat die Inschrift "Gloria in Excelsis Deo" und läutet heute im Leichenhaus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwei Glocken aus der Bamberger Gießerei Lotter in den Dachreiter gehängt. Sie läuten mit schönem Klang über das alte Straßendorf, das seine bäuerlich-geprägte Vergangenheit noch erkennen lässt.