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Zwölfuhrläuten Hiltpoltstein in Oberfranken

Neben der Burg steht die Kirche, auf Fels gebaut, umgeben von malerischen Felsen der Fränkischen Schweiz. So erblicken Wanderer und Kletterer das romantisch gelegene Hiltpoltstein, bekannt für seine vielen Kirschbäume. Hier unterhält der Landkreis Forchheim eine große Kirschbaumzuchtanlage und einen Natursteinkeller, in dem etliche tausend Edelreiser alter Obstsorten aufbewahrt werden.

Von: Klaus Alter

Stand: 27.11.2022 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Hiltpoltstein in Oberfranken

Steil führen Wege und Treppen aus dem Ort hoch zum Gotteshaus, wo die Einwohner des Marktes in Notzeiten immer wieder Schutz suchten, und wo sie bis heute gern Gemeinschaft im Gottesdienst pflegen. In der Reformationszeit begann man erstmals die Burgkapelle als Dorfkirche zu nutzen.

Seltener evangelischer Beichtstuhl

Die von der freien Reichsstadt Nürnberg eingesetzten Landpfleger sorgten dafür, dass die Kirche mehrmals vergrößert und kunstvoll ausgestattet wurde, vor allem mit dem wertvollsten Stück, dem spätgotischen Passionsaltar. Der ist würdig eingerahmt vom nachgotischen Kreuzrippengewölbe des Altarraums und vom Chorgestühl, das bis heute der Platz der Konfirmanden im Gottesdienst ist. Und eine Rarität findet sich hier: Ein evangelischer Beichtstuhl.
Eine stilisierte Krone ziert die Abdeckung des Taufsteins. Sie symbolisiert die Verheißung des ewigen Lebens. Darauf ein Engel, dessen rechte Hand himmelwärts, die linke zur Kanzel zeigt. Diese ist verziert mit gedrehten Säulen, von Weinreben mit Trauben umschlungen.

"Zügenglöcklein" von 1350

Drei wertvolle Glocken schwingen im Turm von St. Matthäus. Seit kurzem können sie – wie in alter Zeit – zu feierlichen Anlässen von den Kirwaburschen von Hand geläutet werden. Die beiden größeren Glocken wurden im 18. Jahrhundert von Mitgliedern der Nürnberger Gießerfamilie Heroldt gegossen, die kleinste, das sogenannte „Zügenglöcklein“ entstand um 1350 und zählt zu den ältesten Kirchenglocken Bayerns.


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