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Zwölfuhrläuten Königsfeld in Oberfranken

Die knapp halbstündige Fahrt von Bamberg in nordöstlicher Richtung nach Königsfeld führt durch die Wälder, Felder, Äcker und über die Kuppen, Lichtungen und Hochebenen der Frankenalb, wie der Jura hier auch genannt wird.

Von: Georg Impler

Stand: 28.07.2013 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Königsfeld in Oberfranken

Den in eine Talmulde eingebetteten Ort kennzeichnen das ausgemauerte Bachbett der Aufseß, deren Quelle am westlichen Ortsrand als Naturdenkmal ausgewiesen ist und der mit einer gedrückten, welschen Haube bekrönte Turm der katholischen Pfarrkirche St. Jakobus und Katharina.

"Königshof im Gebirge auf Böhmen zu"

Die Massigkeit des Turmes, seine Lage auf dem sogenannten Jakobusberg, das Alter des Gotteshauses und der befestigte Friedhof zeigen unverkennbar, dass es sich hier um eine in ihrem Ursprung bis in die Frühromanik zurückreichende Wehrkirche handelt. Das passt zusammen mit dem Alter des Dorfes. Ganz abgesehen davon, dass hier schon zu vorgeschichtlicher Zeit Eisenerz  abgebaut und verhüttet wurde, geht auch die erste urkundliche Erwähnung bis auf das Jahr 741 zurück. Eine Würzburger Schenkungsurkunde bezeugt einen "Königshof im Gebirge auf Böhmen zu".

Helles, malerisches Gotteshaus

Gar nicht wehrhaft, sondern anmutig, hell und malerisch wirkt dagegen die von einheimischen Künstlern gestaltete, barocke Innenausstattung von Chor und Langhaus. Besonders die Flachdecke mit dem Muschelwerkstuck, die hochbarocken, farblich sehr zart abgestimmten Seitenaltäre und der etwas später - um1766 - entstandene Rokokohochaltar vermitteln den Eindruck von Leichtigkeit und Innigkeit zugleich.

Beinahe von Granaten zerstört

Dass Königsfeld, am Ende des Zweiten Weltkriegs nicht das gleiche Schicksal erlitt wie im dreißigjährigen Krieg, verdankt es einem amerikanischen Soldaten. Er war verwundet in die Hände der Ortsverteidiger gefallen, aber seiner Einheit zurückgegeben worden und setzte sich daraufhin für das Ende des Granatenbeschusses ein.
Im Turm läuten vier Glocken.


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