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Zwölfuhrläuten Modschiedel in Oberfranken

Das kleine Dorf Modschiedel liegt auf der Hochebene des Fränkischen Jura zwischen Bamberg und Kulmbach. Die karge und raue Landschaft wurde im 8. Jahrhundert von Slawen besiedelt, und so hat auch der Ortsname Modschiedel slawische Wurzeln.

Von: Jörg Haller

Stand: 26.07.2020 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Modschiedel in Oberfranken

Kaiser Karl der Große förderte die Christianisierung der Slawen und Ostfranken durch den Bau von 14 Urkirchen. Eine davon war Altenkunstadt, zu der Modschiedel rund 500 Jahre gehörte.

Wehrkirchen-Charakter

Auf einer Anhöhe am Dorfrand steht, frisch renoviert, das Modschiedler Gotteshaus. Die ursprüngliche Chorturmkirche gehört zur typischen Sakralarchitektur Oberfrankens und hat den Charakter einer Wehrkirche: In Resten ist die einst vier Meter hohe Mauer mit Schießscharten und einem Rundturm noch erhalten. Im Wesentlichen entstand der Johannes dem Täufer geweihte Bau in den Jahren 1494 bis 1508.

Während der Reformationszeit wirkten in Modschiedel auch evangelische Pfarrer. In der Barockzeit wurde die Kirche noch ganz im protestantischen Zeitgeist verbreitert. Sie erhielt eine wuchtige, zweigeschossige Empore aus Eichenholz. Mit einem neuen Lichtkonzept ist es gelungen, dass der Raum trotz der üppigen, dunklen Möblierung wesentlich heller erscheint.

Die prächtige Holzkassettendecke, die wie eine Krone über dem Kirchenschiff zu schweben scheint, ist mit über 40 Tafelbildern bemalt. Sie erzählen im Glanz der prächtigen Altäre Geschichten aus dem Alten Testament.

Fünf Glocken im schiefergedeckten Turm

Der schiefergedeckte Modschiedler Kirchturm mit seinem spitzen Helmaufsatz stammt aus dem Jahr 1617. Auch er wurde gründlich renoviert und hat auch wieder zwei goldene Schmuckstücke zurückbekommen. Ein Wetterhahn und ein großes Kreuz begrüßen zusammen mit den fünf Glocken Einheimische und Besucher.


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