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Zwölfuhrläuten Schauenstein in Oberfranken

Am Ostrand des Naturparks Frankenwald, im Landkreis Hof, liegt die kleine Stadt Schauenstein. Dort blickt man auf eine lange Ortsgeschichte zurück.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 18.08.2024

Zwölfuhrläuten: Schauenstein in Oberfranken

Anno 1230 erstmals erwähnt, haben schon 1291 die Ritter von Wolfstriegel die Ansiedlung zur Stadt erhoben. Genau jene verkauften knapp 100 Jahre später den Ort an die Burggrafen von Nürnberg. Später meist fränkisch, fiel Schauenstein 1807 kurz an Frankreich, bevor es 1810 endgültig bayerisch wurde.

Ursprüngliche Schlosskapelle

Das zentrale Bauwerk, das jedem Durchreisenden sofort ins Auge springt, ist das um 1230 auf einem Bergsporn errichtete Schloß Schauenstein. Viele Adelsgeschlechter haben den Erbauer Otto von Schaumberg seitdem als Besitzer abgelöst, heute beherbergt das Schloß das lokale Heimatmuseum und das Oberfränkische Feuerwehrmuseum. Die Bartholomäuskirche liegt direkt unterhalb des Schlosses, wurde einst als dessen Kapelle konzipiert. Seit dem Jahr 1350 ist die Pfarrei belegt.

Kanzelaltar von 1717

Die Kirche brannte seit ihrem Bestehen mehrmals ab. Der Bau, wie er bis heute den Ortskern von Schauenstein mitprägt, ist im 15. Jahrhundert als Saalkirche angelegt, später in den Jahren 1840-1843 erneuert worden. Vieles an der Innenausstattung, sowohl in Architektur wie in Farbgestaltung, weist den Bau als evangelische Kirche aus.
Der vor dem Hochaltar stehende Taufstein aus Sandstein entstand 1754, einige Epitaphe datieren ins 15. und 16. Jahrhundert. Viele Engel an Wandflächen und in Fensternischen symbolisieren die Gegenwart Gottes.
Die Hofer Bildhauerfamilie Knoll schuf 1717 den detailreichen Kanzelaltar im Markgrafenstil.

Altes Geläut

Zwei der drei Glocken im Turm der Bartholomäuskirche sind inzwischen über ein halbes Jahrtausend alt. Sie wurden 1511 gegossen, die Gießerei ist unbekannt. Die dritte Glocke von Graulich in Hof hängt seit 1723 im Turm. Das Trio wurde übrigens - wie früher vielerorts - bis 1958 noch mechanisch, also mit reiner Muskelkraft geläutet.


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