Zwölfuhrläuten Höselhurst in Schwaben
Der Name Höselhurst bedeutet "Siedlung bei einem Haseldickicht". Das 55 Einwohner zählende Dorf liegt mitten in Schwaben an der B 16 zwischen Krumbach und Günzburg.
Wer von der Gegend mehr sehen will, nähert sich auf dem Günztal-Radweg oder wandert auf der "Drei-Täler-Tour" rund um den Gemeindesitz Neuburg an der Kammel auf ruhigen Wegen über Haselbach und Kammeltal bis an die Günz. In Höselhurst gibt es auch ein Wirtshaus zur Einkehr.
Gotisches Kleinod mit barocken Elementen
Die Filialkirche St. Nikolaus gilt als ein Kleinod im Günztal. Der Turm mit dem steilen Satteldach und der gotische Chor verraten das hohe Alter des Baus, der 1497 vom Augustinerchorherrenstift Wettenhausen errichtet wurde. Das Stift kümmerte sich auch später um das Gotteshaus: Probst Melchior Gast sorgte dafür, dass die Kirche "repariert und vergrößert" wurde und 1747 eine barocke Ausmalung erhielt. Für seinen Namenspatron ließ Probst Melchior ein Fresko mit der Anbetung der heiligen drei Könige malen.
St. Nikolaus, Freund der Kinder
Allgegenwärtig ist der Kirchenpatron St. Nikolaus: Die Tonfigur über dem Portal ist eine Kopie, das Original steht geschützt im Innenraum. Die Deckengemälde zeigen Szenen aus dem Leben des Heiligen, der nicht nur ein Freund der Kinder war, sondern auch als Helfer der Gefangenen und Retter aus Feuersnot und Seenot abgebildet wird. Auch in der Gloriole am Hochaltar und unter dem Kreuz ist der Bischof von Myra zu entdecken.
Begehrte Kirchenschätze
Ein liebenswertes Detail stellt der "fliegende Putto" unter der Kanzel dar, der nichts tragen braucht, sondern schwerelos schweben darf. Das kostbarste Werk ist die "Beweinung Christi" im Hochaltar, eine geschnitzte Plastik eines Ulmer Meisters aus dem frühen 16. Jahrhundert. Augsburg wollte das ausdrucksstarke Kunstwerk für den Dom kaufen, doch Höselhurst hat es nicht hergegeben.