Zwölfuhrläuten Auhausen in Schwaben
Am Nordrand des Landkreises Donau-Ries liegt Auhausen, die nördlichste Gemeinde Bayerisch-Schwabens. Der Dialekt der rund 1.000 Einwohner ist jedoch schon fränkisch geprägt.
Seinen Namen erhielt Auhausen von der Auenlandschaft entlang des Flusses Wörnitz, der durch das Gemeindegebiet hier am Rand des Rieskraters fließt. Beim Blick auf das Ortswappen, es zeigt eine Doppelturmfassade in kräftigem Rot, ahnt man schon, dass die Historie des im Jahr 959 erstmal urkundlich erwähnten Dorfes auch eng mit kirchlicher Geschichte verbunden ist.
Spätmittelalterliche Wandfresken
Dominierend im Ortsbild ist die von ihren Dimensionen her beachtliche, dreischiffige romanisch-gotische Kirche des ehemaligen Benediktinerklosters, dessen Existenz sich für Anfang des 12. Jahrhunderts sicher nachweisen lässt. Mit der Reformation fand die Klostergeschichte jedoch schon wieder ihr Ende, das Gotteshaus ist seither evangelische Pfarrkirche.
Trotz schwerer Beschädigungen im Bauernkrieg kann man heute noch mehrere Kunstwerke bewundern, darunter die zum Teil gut erhaltenen spätmittelalterlichen Wandfresken sowie den Hochaltar, dessen Gemälde im Jahr 1513 vom Dürer-Schüler Hans Schäufelin geschaffen wurden.
Bedeutendes historisches Glockenensemble
Steht man vor der mächtigen Doppelturmfassade mit dem dazwischen hoch aufragenden Mittelbau und lauscht ehrfurchtsvoll dem Klang der fünf uralten Glocken, wird die lange zurückliegende Klostergeschichte plötzlich wieder akustisch erfahrbar. Das gesamte Geläut stammt nämlich noch aus mittelalterlicher Zeit und zählt zu den bedeutendsten historischen Glockenensembles Bayerisch-Schwabens und weit darüber hinaus.
Die älteste Glocke ist auf das Jahr 1264 datiert, die beiden jüngsten stammen aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Möge der melancholische Klang dieses bronzenen Geläuteschatzes noch viele Generationen berühren!