Zwölfuhrläuten Batzenhofen in Schwaben
Die schöne, stattliche Landkirche St. Martin ist das Wahrzeichen des alten Dorfes Batzenhofen - rein politisch ein Ortsteil von Gersthofen. Schon im frühen 8. Jahrhundert war dort ein Kircherl dem Heiligen aus Tours geweiht. Auf seinen gotischen Nachfolgerbau, dessen Schönheit seinerzeit weitum gerühmt wurde, folgte die heutige Kirche, die erhöht über dem Schmuttertal steht.
Das Langhaus wurde unter Herrschaft des Augsburger Frauenstifts St. Stephan im Stil des Barock neuerrichtet, 1722 war die Weihe. Nicht viel später setzte man auch dem gotischen Turm statt des gotischen Satteldachs eine glockenförmige Kupferhaube auf.
Besondere Raumharmonie des Kirchenschiffes
Im Inneren braucht der Besucher den Kirchenpatron nicht lange zu suchen. Den Hochalter ziert das Bild "St. Martin mit der Gans" des berühmten Augsburger Hofmalers Johann Georg Bergmiller. Mit dem berühmten Mantel und dem wundersamen Baum warten mit viel Stuck umgebene Deckengemälde auf. Im Chor findet sich allerdings nicht Martin, sondern St. Laurentius auf dem Rost. Der frühchristliche Märtyrer ist der Patron der 1725 gegründeten und noch heute existierenden Arme-Seelen-Bruderschaft.
Auffallend ist die besondere Raumharmonie des Kirchenschiffs – hervorgerufen durch die feine Abstimmung von Bauproportionen, Licht und die Verwendung verschiedener Pastelltöne.
Fünfstimmiges Geläut
Die ersten, im Jahr 1859 erwähnten Glocken wurden in der Barockzeit gegossen. Das heutige Geläut von 1948 mit fünf Bronzeglocken stammt von der Gießerei Johann Hahn in Landshut. In den Schlagtönen es', ges', as', b' und des' rufen sie nicht nur zum Gebet, sondern erklingen auch zu Ehren von Batzenhofen, das stolz seine erste urkundliche Erwähnung vor 1050 Jahren feiert.