Die Pfarrei Breitenthal war seit altersher als Stiftungsort dem nahen Kloster Roggenburg unterstellt. Das bezeugt eine päpstliche Bulle von 1248, hier ist der Ort "Braittenthal" als Filialkirche von Roggenburg betitelt. Der mittelalterliche Vorgängerbau war im 18. Jahrhundert in die Jahre gekommen und musste einem Neubau weichen.

Kreuzreliquie

Die 1791 geweihte neue Pfarrkirche Heilig Kreuz wird als letztes Werk des Baumeisters Joseph Dossenberger angenommen. Der Abt von Roggenburg hatte den Neubau angestoßen, waren doch im 17. Jahrhundert Kreuzpartikel nach Breitenthal gekommen, die eine verstärkte Wallfahrer-Bewegung an die Günz nach sich zogen.
Das berühmte Reliquienkreuz umfasst vier kleine, kreuzförmig angeordnete Holzspäne, sie wurden im 18. Jahrhundert in eine wertvolle Barockmonstranz eingebracht. 1676 wurde die Kreuzreliquie von einer Bande geraubt und war bis zur Auffindung verschollen.

Thema des Heiligen Kreuzes

Klare Linien und eher nüchternes Raumempfinden prägen den Innenraum der Kirche, seit sie ab den 1860er Jahren neuromanisiert wurde, dabei musste die frühere Turmkuppel einer auffälligen Spitze weichen.
Viele Klein-Reliqien prägen das Interieur, auch spätgotische Figuren, neoromanische Seitenaltäre, die Kanzel aus Stuckmarmor ist eine klassizistische Arbeit. Deckenfresken in Breitenthal illustrieren thematisch opulent das Thema des Heiligen Kreuzes, von der Auffindung bis zur Kreuzerhöhung. Allein die Ausstattungsdetails der Heilig-Kreuz-Kirche lohnen einen längeren Besuch.

Das wohlklingende Nachkriegs-Glockenquartett in der Tonfolge d-f-g und b und mit insgesamt über drei Tonnen ruft auch heute zu Andacht und Gebet.