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Zwölfuhrläuten Frickenhausen in Schwaben

Schöne Geschenke verdienen eine Erwähnung. So ist schon im Jahr 1167 aufgeschrieben worden, dass der Abt Isigrin vom Kloster Ottobeuren der Kirche in Frickenhausen Reliquien schenkte. Das ist 850 Jahre her und damit ein besonderes Jubiläum.

Von: Regina Fanderl

Stand: 30.07.2017 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Frickenhausen in Schwaben

Die Pfarrkirche St. Vitus, im Volksmund Sank Veit genannt, die man dank ihrer exponierten Lage und ihrem hohen Satteldach-Turm schon von weitem sehen kann, ist ein kleines Schmuckstück. Der helle Innenraum mit seinen Verzierungen aus dem Rokoko vermittelt stille Heiterkeit und Wohlbehagen – nicht nur bei einem Besuch, sondern auch bei Gottesdiensten, die schon seit 1533 evangelisch gefeiert werden.

Deckenfresko von Matthäus Günther

Das Deckenfresko im Chorraum stellt das jüdische Passahmahl dar. Es ist eine künstlerisch eher bescheidene Arbeit des weitgehend unbekannten Memminger Malers Abraham Warlin um 1730. Eine ganz andere Handschrift zeigt sich im Langhaus-Deckenfresko. Nach neusten Erkenntnissen wird es Matthäus Günther zugeschrieben, einem der bedeutendsten Kirchenmaler Süddeutschlands. Von Augsburg aus, wo er seit 1730 lebte, hat er wohl in Frickenhausen die wunderschöne Darstellung der Himmelfahrt Christi geschaffen.
Die schöne Kanzel auf der Südseite hat eine Rarität: eine Sanduhr, die dazu diente, den zeitlichen Fortgang der Predigt zu beobachten.
Der Altar aus Eichenholz stammt von 1894. Seitlich hinter dem Altar zeigen geflügelte Knaben die Wappenschilder alter Memminger Patriziergeschlechter, die als Stiftungspfleger tätig waren.

Glocke aus 16. Jahrhundert

In der Glockenstube hängen drei Glocken. Zwei neue aus der Nachkriegszeit und eine 350 Kilogramm schwere Glocke von 1570. An ihrem unteren Rand steht: "Im Feuer floss ich, Johann und Felix Falmer, Gebrüder in Biberach gossen mich".


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