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Zwölfuhrläuten Hiltenfingen in Schwaben

Sankt Silvester, der Papst aus dem 4. Jahrhundert, ist schon ein besonderer Patron. Gibt es doch in Deutschland gerade mal 18 Kirchen, die ihm geweiht sind, darunter nur fünf in Bayern. Er ist für die Haustiere zuständig, für eine gute Futterernte und ein gutes neues Jahr.

Von: Regina Fanderl

Stand: 01.01.2018 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Hiltenfingen in Schwaben

Auch die ihm anvertraute und erst kürzlich umfassend restaurierte Kirche von Hiltenfingen fällt ins Auge. Schon aus der Weite überragt der 65 Meter hohe Kirchturm die Wertachebene südlich von Augsburg. Das Gotteshaus wurde um das Jahr 1490 auf den Ruinen eines Gräflich-Türkheim-Schwabeggschen Schlosses im gotischen Stil erbaut.

Buntes Bilderbuch des Glaubens

Heute, gut 500 Jahre und einige Veränderungen später, betritt man einen hellen, prächtigen, barocken Kirchenraum.
Der Hochaltar mit der Kreuzigungsszene, die beiden Seitenaltäre mit den Reliquienschreinen der Märtyrer St. Gorgon und St. Theodora oder die Figur der heiligen Notburga stellen ein buntes Bilderbuch des Glaubens dar. Freilich darf da auch Silvester nicht fehlen. Der Künstler hat der Statue im Chor ein jugendliches Gesicht gegeben, ein liturgisches Gewand und als Zeichen der päpstlichen Würde Tiara und Ferula. Zu seinen Füßen ist der mächtige Kopf eines Stieres zu sehen – ein Hinweis auf die Legende, dass Silvester einen toten Stier zum Leben erweckt hat, um die Macht Gottes zu beweisen.

Tontiefes Geläut

Der mächtige, achtstöckige Turm mit dem spitzen Helm und der goldenen Uhr mit den römischen Ziffern birgt seit 1992 fünf neue Bronzeglocken aus der Gießerei Bachert in Bad Friedrichshall. Sie bilden eines der tontiefsten Geläute ganz Süddeutschlands.
Die über 1.000 Kilo schwere Silvesterglocke trägt die Aufschrift: "Heiliger Silvester, beschütz‘ uns all hinieden, erhalte uns den Frieden".


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