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Zwölfuhrläuten Kirchdorf bei Bad Wörishofen in Schwaben

Zwischen Buchloe und Mindelheim, wo sich früher die alte Salzstraße vom Bayerischen ins Schwäbische hinzog, liegt Kirchdorf, das schon 848 erwähnt wurde. Das Stephanus-Patrozinium weist auf eine Frankengründung hin.

Von: Regina Fanderl

Stand: 26.12.2018 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Kirchdorf bei Bad Wörishofen in Schwaben

Die schöne Pfarrkirche steht auf einer kleinen Anhöhe in der Mitte des Ortes, umgeben von einem Friedhof. Sie ist ein spätgotischer Ziegelbau, etwa um 1500 samt Turm und Satteldach errichtet. Ab dem Jahr 1747 begann die Barockisierung, wobei das prachtvolle Stuckwerk vom Rokoko geprägt ist.
Besonders schön sind die Stuckkapitelle über den Pilastern im Chor. Erwähnenswert ist auch der Rocaillerahmen um das große Kreuz unterm Baldachin, der von einem Pelikan - ein Symbol für Christus - bekrönt ist.

Maria und zahllose Heilige

Die Muttergottes und zahllose Heilige tummeln sich auf den Altären und den Fresken des bekannten Rokokomalers Johann Baptist Enderle. Im Mittelpunkt freilich steht der Kirchenpatron. Das Hauptbild im Langhaus zeigt die Verteidigungsrede des heiligen Stephanus im Tempel. St. Stephanus in der Glorie und die Auffindung des Leichnams, darunter die Inschrift: "Da Sankt Stephans Leib erheht ist worden, seind sehr vil kranckhe frisch und gsund worden".

Am Hauptaltar ist unter anderem die Steinigung des heiligen Stephanus dargestellt. Im Hintergrund der Apostel Paulus, der da noch Saulus heißt und die Kleider bewachen darf, weil er noch nicht volljährig ist, um bei der grausamen Folterung mitmachen zu können.

Einige Fenster der Kirche und die Kreuzwegstationen sind übrigens Stiftungen von Pfarrer Kneipp, dem bekannten Wasserdoktor aus Bad Wörishofen.

Sechsstimmiges Geläut

Das Kirchdorfer Geläute wurde 1950 geweiht, ist sechsstimmig und hat, wie es heißt, den schönsten Klang in der ganzen Umgebung.


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