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Zwölfuhrläuten Mering in Schwaben

Wehrhaft steht sie da mit ihrem achteckigen, trutzigen Turm und dem schweren Langhaus. In schmucklosem Beige, nichts Verspieltes, umgeben von einer modernen Siedlung.

Von: Susanne Zimmer

Stand: 12.03.2017 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Mering in Schwaben

Konzentration auf Wesentliches auch im Inneren. Im Altarraum ein Glasfenster in warmen Erdtönen hinter einem großen Holzkruzifix, darunter eine mittelalterliche Pieta in ihrer Nische.

Zuflucht und Sicherheit

Das Karge, fast Abweisende erklärt sich aus der Geschichte von Mariä Himmelfahrt. 1954 von Professor Michael Kurz erbaut, sollte das Gotteshaus vor allem Zuflucht bieten und Sicherheit vermitteln für Menschen, die sich in den Kriegswirren nach Mering geflüchtet hatten. Egerländer, Donauschwaben, Sudetendeutsche. Ein mächtiges Symbol des Neubeginns.
Mit viel Fingerspitzengefühl hat Pfarrer Thomas Schwartz  jetzt etwas Wärme und Leichtigkeit in die Basilika gebracht. Er ertrotzte sich ein sanftes Eierschalenweiß für den Kirchenraum. Led-Strahler in den liturgischen Farben vermitteln eine heitere Atmosphäre und der Holzaltar aus den Anfangsjahren wurde durch eine zartgeschwungene, beleuchtbare Konstruktion ersetzt, auf der die Altarplatte regelrecht zu schweben scheint.

Meditative Schlichtheit

Immer noch wuchtig dröhnt der Schlag der drei Glocken. Finanziert wurden sie privat. Die stolze Summe von 10.000 Mark sammelten unermüdlich die dreihundertzwanzig Siedlerfamilien von St. Afra. Die Kirchturmuhr spendeten die Nachbarn aus Mering.
Bei aller Unterstützung -  Mariä Himmelfahrt muss sich auch heute noch beharrlich gegen die große Konkurrenz der Meringer Pfarrkirche St. Michael wehren. Der barocken Opulenz setzt sie selbstbewusst meditative Schlichtheit entgegen.


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