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Zwölfuhrläuten Mertingen in Schwaben

Ein Faustkeil aus der Altsteinzeit, keltische Hügelgräber und Nachrichten vom römischen Kastell Submuntorium beweisen, dass in Mertingen schon einiges los war, ehe es im Jahr 969 in einer Stiftungsurkunde Bischof Ulrichs erstmals namhaft wurde. Damals hieß der 35 km nördlich von Augsburg gelegene, heute etwa 4000 Einwohner zählende Ort noch "Mardinga".

Von: Georg Impler

Stand: 30.05.2013 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Mertingen in Schwaben

Die katholische Pfarrkirche St. Martin prägt, um nicht zu sagen, dominiert die Dorfmitte.

Mächtige, romanische Turmuntergeschosse

Das hellgelb gekalkte, barocke Langhaus mit Ostchor, vor allem aber der markante Zwiebelturm überragen, da sie ja auch noch etwas erhöht stehen, bei weitem die Dächer des schwäbischen Dorfes. Das Martins-Patrozinium deutet auf eine sehr alte Gründung hin - wahrscheinlich lange vor der ersten Erwähnung des Gotteshauses im Jahr 1096.
Aus dieser Zeit stammen noch die vier mächtigen, romanischen Turmuntergeschosse. Sie allein hatten den Großbrand von 1678 überstanden und erhielten danach ihren weitum bekannten, unverwechselbaren Achteckaufsatz.

Donauwörther und Oberndorfer Meisterkunst

Bis jedoch der großzügige Saalbau mit seinen Pilaster gegliederten Seitenwänden und den hohen Rundbogenfenstern eingeweiht werden konnte, hatten sich fast drei Generationen Mertinger mit Provisorien und einem unvollendeten Gotteshaus behelfen müssen. Es fehlte immer wieder das Geld. Doch entstanden in dieser Zeit des Übergangs vom Barock zum Rokoko auch die zahlreichen Kunstwerke, mit denen sich die Kirche heute schmücken kann. Gemälde, Skulpturen, Chorgestühl, Kanzel, Reliefarbeiten und insbesondere der viersäulige Choraltar oder das Orgelprospekt, zeugen von der Kunst Donauwörther und Oberndorfer Meister des 18. Jahrhunderts.

Glocke aus dem 17. Jahrhundert

Von den vier Glocken wurden drei 1951 und 52 gegossen, die vierte stammt aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurde noch im Brandjahr, also 1678, in Dinkelsbühl gegossen.


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