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Zwölfuhrläuten Neu-Ulm in Schwaben

Ohne Napoleon Bonaparte gäbe es kein Neu-Ulm. 1810 läßt der Kaiser der Franzosen per Vertrag einen Gebietstausch zwischen den Königreichen Bayern und Württemberg fixieren. Die Donau dient als Grenze, Besitzungen am rechten Ufer bleiben bayerisch.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 16.06.2022 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Neu-Ulm in Schwaben

1811 gilt seitdem als Gründungsjahr der heutigen Großen Kreisstadt Neu-Ulm. Seitdem wächst die Gemeinde massiv, heute leben rund 64.000 Menschen in der drittgrößten Stadt Bayerisch Schwabens.

Ständige Baustelle

So jung wie die Stadtgeschichte ist die damit verbundene Kirchengeschichte. Dabei hatte Neu-Ulm stets einen relativ hohen Anteil evangelischer Christen. Mittlerweile ergänzen zwei ehemalige Filialkirchen das Angebot, seit 1961 die Erlöserkirche, seit 1968 die Andreaskirche. Daher benannte man 1963 die evangelische Stadtkirche in Petruskirche um. Deren Grundstein wird im Oktober 1863 gelegt. Der Entwurf für den Backsteinbau im neugotischen Stil stammt vom königlichen Kreisbaumeister Georg Freiherr von Stengel. Was in der Geschichte der kreuzförmigen Zentralanlage auffällt: sie wurde seit der Einweihung 1867 fast permanent innen wie außen umgebaut, repariert und umgestaltet. Dabei setzen im März 1945 Kriegsschäden der Kirche nachhaltig zu, diese werden erst Anfang der 1950er Jahre am heutigen Petrusplatz nachhaltig beseitigt.
1970 folgt eine markante Innovation: unter die Kirche werden geplante Gemeinderäume eingebaut. Zuletzt legen 2015/16 Handwerker erneut Hand an die Petruskirche. Deren rund 3.400 Gemeindemitglieder leben in der Neu-Ulmer Innenstadt und angrenzenden Außenbezirken.

Drei Glocken sorgen für prächtiges Geläut

Im März 1950, die alten Glocken wurden kriegsbedingt abgeliefert, ziehen drei bei Grüninger in Straß gegossene Bronzeglocken in den Glockenturm ein. Sie schicken in der Stimmung g, a und c ihr prächtiges Läuten über die Stadt an der Donau.


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