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Zwölfuhrläuten Senden in Schwaben

An der Stadt Senden rasen viele auf der A7 gern mal schnell vorbei. Durch die Stadt Senden fahren täglich auf der Staatsstrasse 2021 hunderte Menschen - und damit achtlos an der Auferstehungskirche vorbei. Dabei ist der schmucke, das Stadtbild prägende Gebäudekomplex kaum zu übersehen.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 22.09.2024 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Senden in Schwaben

Die Reformation ist an Senden seinerzeit spurlos vorübergegangen. Die Fugger, die über 300 Jahre in der Region das Sagen hatten, duldeten keine Protestanten bis zur Säkularisation 1803. Evangelische Christen siedelten sich erstmals 1866 in Senden und Umgebung an. Dann ging fast alles sehr schnell: eigener Pfarrer seit 1903, Kirchenvorstand seit 1907 - was fehlte, war das eigene Gotteshaus. Der Nürnberger Kirchenarchitekt Theodor Eyrich entwarf den Bau als kleine, kompakte Landkirche, die Grundsteinlegung erfolgte am 1. November 1907 im Geist der Gründerzeit.

Einzigartiges Kunstwerk

Eine wahre Augenweide ist Eyrich gelungen: schwerer neugotischer Baustil, auf der Westseite der markante 36 Meter hohe Turm, den rustikalen Eindruck verstärken das Sichtmauerwerk aus Kalksandstein und die mit schweren Sandsteinquadern gesäumten Gebäudekanten. Turm und Kirchengebäude sind mit Biberschwanzziegeln gedeckt.
Innen korrespondiert Holz mit der weiß verputzten Wand, was Ruhe und Eleganz ausstrahlt. Viele diverse Jugendstilelemente machen die Auferstehungskirche in der schwäbischen Region einzigartig. Das Schnitzwerk der Kanzel wiederum ist neugotisch und damit deutlicher Stilkontrast zum übrigen Interieur.
Ein Sandsteinbogen öffnet den Blick in den Chor. Dort hängt im Durchgang das Kruzifix mit der barocken Christusfigur und dominiert wohlwollend den sakralen Innenraum.

Vier Glocken im Turm

Im Glockenturm waren 1909 drei Glocken eingehängt, sie wurden durch Kriegswirren getrennt. 1953 erweiterte man das Geläut auf vier Glocken. Das zweite Instrument trägt seitdem die Inschrift "Jesu, meine Freude".


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