Ganz am Anfang bedeutete Radio für mich, den großen Knopf bis "Budap" zu drehen und über die vielen fremdartigen "Geräusche" zu staunen, freilich ohne mir über Mittelwelle oder UKW weiter Gedanken zu machen. Zu Grundschulzeiten habe ich bereits in den frühesten Morgenstunden begeistert den täglichen "Tipps für die Hausfrau" gelauscht und mich davon auch nicht durch die quäkende Qualität meines Taschenradios abbringen lassen. Später wollte ich keine einzige Folge der Radiosoap "Der Frauenarzt von Bischofsbrück", von Elmis sonntagnachmittäglicher Radioshow oder von der "Wahren Geschichte mit Friedrich Epenstein" verpassen. Besondere Stimmen wie eben die des viel zu früh verstorbenen Achim Höppner konnten mich immer in ihren Bann ziehen, auch unterschiedliche Dialekte und Sprachen und wie so gut wie alle Musikrichtungen - nicht zu schweigen von den aus Stimmen, Geräuschen und Musik vielfältig komponierten Features. Überhaupt war in meiner Familie das Radio allgegenwärtig, schon allein deswegen, weil in jedem Raum eins stand, das auch immer angeschaltet werden durfte - im Gegensatz zum verpönten Fernseher.

Geboren bin ich in der Nähe von Stuttgart als Kind norddeutscher Eltern. Nach meinem Musikstudium an der Musikhochschule Stuttgart und an der Franz-Liszt-Akademie Budapest und einem Radiojournalismus-Aufbaustudium an der Hochschule der Medien in Vaihingen, den ich als "Master of Media" absolviert habe, hat es mich durch glückliche Fügungen direkt zu meinem heimlichen Lieblingssender verschlagen: zum Bayerischen Rundfunk! Hier darf ich nun schon seit vielen Jahren in verschiedenen Bereichen vor und hinter dem Mikrophon arbeiten: Der Kinderfunk, Musiksendungen für Bayern plus und Bayern 2, aber auch der Onlinebereich sind wichtige Stationen für mich und machen meine Arbeit beim Radio nun so vielfältig, wie ich dieses Medium schon ab frühester Kindheit wahrgenommen habe.

Simone Wichert hören Sie im "Musiksalon" jeden Sonntag ab 17.05 Uhr.