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Ab nach draußen Diese Pflanzen trotzen dem Winter im Januar

Es ist kalt draußen: Doch es gibt jede Menge Pflanzen in Garten und freier Natur, die Schnee und Kälte auch im Januar trotzen. Gartenexperte Andreas Modery stellt einige vor.

Von: Andreas Modery

Stand: 08.01.2025

Ab nach draußen: Diese Pflanzen trotzen dem Winter im Januar

Nomen est omen – kurzum: Der Namen verrät schon die Besonderheit dieser Jahreszeit. Sie ist durch den Winter und seine weiße Pracht geprägt.  Von vielen wird der Schnee auch als die  "Ruhedecke" von Mutter Natur bezeichnet, unter der sich nichts rührt. Umso faszinierender  ist es, wenn gerade jetzt Pflanzen ihren Auftritt haben, deren Namen - den für diese Jahreszeit bezeichneten Begriff – Programm ist : SCHNEE. 

Schwarze Niedwurz: die Schneerose

Bekannt und beliebt ist natürlich die Schneerose! Sie ist bei uns in Bayern heimisch und steht in ihrer Wildform unter Naturschutz. Diese außergewöhnlich schöne Pflanze mit ihren schneeweißen porzellanähnlichen Blüten finden wir in Wäldern auf kalkreichen Standorten- also in den Wäldern der Alpen. Das Besondere:  Ist der Winter besonders kalt und somit keine "Blütenbesucher" (Insekten) unterwegs, kann sich die Schneerose trotzdem vermehren  - es kommt zur Selbstbestäubung. Bekannt ist diese Pflanze übrigens auch durch die Bezeichung "Schwarze Nieswurz". Die schwarzen Wurzeln der Schneerose, zu feinem Pulver zerrieben, wurde früher als Niespulver verwendet. Doch es darf nicht verschwiegen werden, dass alle Pflanzenteile der Schneerose giftig sind!

Viele fragen sich jetzt, was der Unterschied zwischen der Christrose und der Schneerose ist: Sie unterscheiden sich in der Blütezeit! Christrosen blühen – dank der gärtnerischen Unterstützung - bereits vor und während des Weihnachtsfestes und sind käuflich zu erwerben,  während die Schneerose  in der freien Natur zu der Zeit erblüht, in der der Schnee tatsächlich fällt!

Pflanzenschönheit "Winterschneeball"

Das Schönste für alle Kinder und Kind gebliebene ist eine Schneeballschlacht. Auch Mutter Natur kann mit ihren Pflanzenschönheiten ihren Schneeball beifügen: Es ist der Winterschneeball! Dieser Strauch beginnt bei milden Wintertagen mit seiner "Arbeit" die "schneeballartigen" Blüten hervorzuzaubern: Sie sind kugelrund! Das Besondere ist nicht nur die äußere Form, der "Schneeballball" kann seine Farbe während der Blütezeit verändern. Zu Beginn sind seine Knospen noch rosafarben, sobald sie sich weiter öffnen werden sie blassrosa bis sie schließlich – meist Ende Februar – fast weiß sind. Leicht zu erkennen ist der Schnellball zu dem mit seinen leuchtend roten Beeren, die im Winter für die Vögel ein wahres Festmahl sind.

"Knallerbsenstrauch" schleudert Samen heraus

Apropos Beeren: Entlang der meisten Waldwegen entdecken wir Sträucher, die der Jahreszeit angepasst – schneeweiße Beeren tragen: Die Schneebeeren. Diese Beeren beinhalten nicht nur den Samen, sondern sind auch mit Wasser prall gefüllt. Sobald die Haut aufplatzt werden nicht nur die Samen herausgeschleudert, sondern das Platzen erzeugt auch einen kleinen Knall: Somit bekam dieser Strauch im Volksmund den Namen: "Knallerbsenstrauch"!

Zierliches Schneeglöckchen: Ameisen transportieren Samen ab

Nicht unerwähnt bleiben, darf wohl der bekannteste schneeblühende Vertreter: Das Schneeglöckchen! Diese zierliche Pflanze, die sich mit dem grünen Fleck – das sogenannte Saftmal -  auf ihren schneeweißen Blüten  für Insekten auf sich aufmerksam macht – schiebt ihre Blütenköpfe durch jeden Schneerest. Da aber um diese Jahreszeit viele Insekten noch im Winterurlaub sind, haben sich die Schneeglöckchen etwas besonderes einfallen lassen: Sie haben ihre Samen mit einem besonderen Lockstoff präpariert, der die Ameisen dazu animiert, die Samen abzutransportieren. Somit sorgt das Schneeglöckchen selbst für die perfekte Art der Verbreitung. 


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