Glanz & Gloria Einmal über die 4000 Meter gehen
Einmal im Leben auf einem Viertausender stehen, das ist der Traum vieler Bergsteiger. Der Walliser Bergführerverband läd seine Mitglieder immer wieder zu solchen Touren. Das 4153 Meter hohe Bishorn ist dabei auch immer wieder im Programm.

Die Erstbesteigung des zweigipfeligen Bishorns gelang zwei Briten am 18. August 1884 unter Führung von Joseph Imboden. Bereits im Mai hatte Imboden die Engländerin Elizabeth Burnaby auf den niedrigeren Ostgipfel des Bishorn gebracht, der bis heute Point Burnaby heißt.
Auch wenn das Bishorn ob seiner relativ leichten Erreichbarkeit als "Viertausender der Damen" gilt, sind auch die Herren der Schöpfung auf dem Gipfel willkommen, zumal 2500 Höhenmeter kein Pappenstiel sind. Ausgangspunkt für die Normalroute über die Nordwestflanke ist das Örtchen Zinal im Talschluss des Val d’Annivers.
Schon der Zustieg durch grasdurchsetzte Schrofen und Geröll zur Cabanne de Tracuit gleicht mit 1600 Höhenmetern einer Gipfeltour und bietet einen grandiosen Blick auf die elegante Fels-Eis-Pyramide der Dent Blanche. Auch die 3256 Meter hochgelegene Hütte offeriert eine Traumkulisse. 15 Viertausender-Gipfel von der Jungfrau bis zum Montblanc sind zu sehen. Zinalrothorn und Weißhorn muten von hier so wild an wie Achttausender.
Der zweieinhalbstündige Aufstieg von der Cabanne de Tracuit zum Bishorn beginnt in noch sternklarer Nacht am frühen Morgen. Gleich hinter der Hütte setzt der Turtmann-Gletscher an. Der Weg durch das Spaltenlabyrinth erfordert Achtsamkeit.
Vor allem im Spätsommer entwickelt sich das erste Stück auf dem Gletscher zu einem Zick-Zack-Kurs mit beherzten Sprüngen über Spaltenlöcher, die an die 30 Meter tief ins Eis hineinklaffen.