Annafest Heilige Anna, Großmutter Jesu
Namenstage und Volksfeste gehen auf die Heilige Anna, die Großmutter Jesu, zurück. Und obwohl die Heilige lediglich in den außerbiblischen Schriften steht, wurde sie zu einer Schutzheiligen für Arme, Mütter und Kauf- und Bergleute.
26. Juli
Sonntag, 26. Juli 2015
Nur Maria/Marie und Sophie können mit Anna und Anne (hebräisch: Anmut, Gnade) konkurrieren. Grund dafür dürfte freilich eher die zeitlose Anmutung des Namens selbst sein, der auch noch, wie der Dada-Dichter Kurt Schwitters durchbuchstabierte, als Palindrom, also "von hinten wie von vorn" lesbar ist.
Die Heilige Anna ist gewissermaßen die Großmutter Christi: Sie ist die Mutter von Jesu Mutter Maria. Während Maria immer mehr als Heilige ins Zentrum des Interesses gerückt war, wurde auch ihrer Mutter zunehmend Aufmerksamkeit gewidmet. Vor allem aufgrund der Kreuzzüge, von denen man Reliquien der Annenverehrung mitbrachte, gab es im 15. und 16. Jahrhundert eine regelrechte Blütezeit des Annenkultes. Ihr Tag ist der 26. Juli.
Prominente und der Heiligenname
Schutz für Mütter, Arme und Bergleute
Sie soll die Lieblingsheilige von Martin Luther gewesen sein: Er rief die Heilige Anna an, als ihn ein Blitz zu Boden riss. In seiner Angst gelobte er, Mönch zu werden. Schon zwei Wochen später gab er sein Jurastudium auf und meldete sich bei den Augustinern in Erfurt. Auch für Kaiser Maximilian hatte die Heilige eine besondere Bedeutung: er ließ sich 1496 in die Annenbruderschaft zu Worms aufnehmen.
Weil die heilige Anna nicht nur die Schutzheilige der Mütter, der Armen und der Kaufleute war, sondern auch des Bergbaus, entstanden vor allem in Bergbauregionen Annenkirchen.
Keine sicheren Quellen
Tatsächlich wird Jesu Großmutter in der Bibel gar nicht erwähnt. Lediglich in einem nicht gültigen Evangelium aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, das dem Apostel Jacobus zugeschrieben wird, findet sich eine Quelle. Da diese mehrfach in verschiedene Sprachen übersetzt wurde, ist heute nicht einmal der Name "Anna" zweifelsfrei belegt.