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Muttertag Für die Beste nur das Beste

Muttertag: "Weil Gott nicht überall sein kann, schuf er die Mutter": Die arabische Spruchweisheit ist schwer zu widerlegen. Auch gegen "Kochen, waschen, bügeln, putzen - diesen Tag sollst du anders nutzen" lässt sich wenig einwenden. Dennoch: Die reine Freude ist der Muttertag nicht.

Stand: 06.05.2016 | Archiv

Kleiner Junge umarmt und küßt seine Mutter | Bild: colourbox.com

10 Mai

Sonntag, 10. Mai 2015

Den Müttern wäre es lieber, an 365 Tagen im Jahr Aufmerksamkeit zu bekommen. Kinderlose Frauen wissen nie so genau, inwiefern sie auch gemeint sind. Und schließlich: Im Tierreich ist der Muttertag gänzlich unbekannt. Wo also kommt er her?

Mother's Day - born in the USA

Sammeln für das Müttergenesungswerk

Dass Deutschlands Frauen seit 1923 am zweiten Maisonntag nicht am Herd stehen, ist nicht auf dem Mist der Blumenhändler gewachsen: In Großbritannien kam spätestens im 17. Jahrhundert, vielleicht auch schon im Mittelalter, die ganze Familie einschließlich aller ausgewachsenen Sprößlinge zusammen, um zu feiern.

1872 dann schlug die US-amerikanische Schriftstellerin Julia W. Howe vor, einen offiziellen Feiertag zu Ehren der Mütter einzuführen. Wenig später startete ihre Tochter Ann Jarvis eine regelrechte Kampagne für den Muttertag. In einer Briefaktion wandte sie sich an den Bürgermeister ihrer Heimatstadt, an Gouverneure, Abgeordnete und einflussreiche Vertreter der Wirtschaft. Von Philadelphia aus eroberte der Muttertag bis 1914 die ganzen USA. Man trug zu Ehren der eigenen Mutter eine farbige Nelke im Knopfloch, im Andenken an verstorbene Mütter eine weiße Nelke.

Politikum Muttertag

Alles Gute, Mama!

Schnell kam dieser Brauch auch nach Europa. In Deutschland ehrt man die Mütter seit 1923 mit einem Festtag. Doch erst unter den Nationalsozialisten wurde der Muttertag am zweiten Maisonntag zu einer festen Einrichtung. Bis heute hat der Muttertag für manche einen leichten Braunstich, weil die Nazis ihn bruchlos in ihr Propagandasystem einmauerten: Geehrt wurde die deutsche Heldenmutter, Garantin des Fortbestands der arischen Rasse.

Muttertag international

Ja zur Familie, nein zu laxen Waffengesetzen: Der Million Mom March in Washington.

Heute ist der Muttertag, begangen an verschiedenen Terminen von Februar bis Oktober, weltweit verbreitet - mal eher blumig-gefühlvoll, mal politisch. In Österreich setzte sich die Frauenrechtlerin Marianne Hainisch, Mutter des ersten Bundespräsidenten Michael Hainisch, erfolgreich für Mädchenbildung und die Rechte der Frau ein. In der ehemaligen DDR stand der Muttertag als "internationaler Frauentag" im Kalender. In den USA findet am zweiten Maisonntag in vielen Städten der "Million Mom March" statt, der sich unter anderem eine Verschärfung der Schusswaffen-Gesetzgebung auf die Fahnen geschrieben hat.


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