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Ostersonntag Kerzen, Glocken, Osterhasen

Seit Aschermittwoch leben die Christen auf diesen Tag hin: An Ostersonntag wird die Auferstehung Christi gefeiert, die 40-tägige Fastenzeit ist nun zu Ende. Die Feierlichkeiten beginnen bereits in der Karsamstagnacht: Oft bleiben die Gläubigen wach und halten Andacht.

Stand: 30.03.2015 | Archiv

Kinder beim Ostereier suchen | Bild: colourbox.com

05 April

Sonntag, 05. April 2015

Der Gottesdienst wird dann mit viel Licht gefeiert: Kerzen bringen Helligkeit ins Leben. Jetzt klingen auch die Kirchenglocken und die Orgel wieder, die an Karfreitag verstummt waren.

"Auferstehung Christi", um 1498, unbekannter Meister, Katharinenkirche zu Nürnberg

Ostern ist das bedeutendste Fest der Christenheit, Ostersonntag gilt den Katholiken als höchster Feiertag. Wie sonst nur noch Weihnachten wird Ostern aber auch von Menschen gefeiert, die Kirchen nur im Urlaub besuchen. Ihr Ostermysterium heißt: Wo hat der Hase die Eier versteckt?

Die Hase-Ei-Frage

Alles so schön bunt hier ...

In der Tat war es früher der Hahn, der an Ostern die Erzeugnisse seiner Gattinnen auf den Markt brachte – zumindest nach bayerischem Volksglauben. Wieso jetzt der Hase? Das Ei machte nie solche Probleme. Als Fruchtbarkeitssymbol passt es zum christlichen Glauben an Auferstehung so gut wie zu den heidnischen Frühlingsbräuchen, denen es in all seiner Farbenpracht entstammt – und wohlschmeckend ist es – in Maßen genossen – überdies.

Der Mythos Hase:

Wo das Wissen versagt, blühen die Mythen. Der Mythos vom Hasen beispielsweise, der schon im alten Griechenland der Liebesgöttin Aphrodite zugeordnet war – eben weil das Langohr so ungeheuer zeugungskräftig ist und besonders gut zum Frühling passt. Bis zu 20 Junge im Jahr wirft es. Oder der Mythos vom Hasen, der in der byzantinischen Bildersprache ein Symbol für Christus war, der im Tod das Leben gebracht hat. Denn der Hase schläft, weil er keine Augenlider hat, mit offenen Augen.

Karriere eines Eierbringers

Fakt ist, dass der Hase als österlicher Eierbringer erstmals vor über 300 Jahren in der Pfalz, dem Elsass und am Oberrhein aufgetaucht ist. Erste Belege seines Vorkommens stammen aus dem Jahr 1678 von Georg Franck von Franckenau, einem Medizinprofessor aus Heidelberg.

Die große Karriere des Osterhasen aber begann erst mit der Massenproduktion seiner Spezies in Schokoladenform, ferner als Plüschtier und als populäres Motiv in allerlei Kinderbüchern und auf Postkarten. Seitdem war der Osterhase auch nicht mehr aus den Herzen der Menschen zu tilgen. Auch nicht in der DDR, wo der österliche Eierbringer ganz ohne christliche Anklänge unter neuem Namen sein (Un-)Wesen weitertrieb: als "Frühjahrsschokoladenhohlkörper".


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