Aschermittwoch Aus is – und weiter geht's
Aschermittwoch: Erst wenn der letzte Krapfen verschlungen, die letzte Polonäse im Bierdunst verschwunden und die letzte Luftschlange aus der Puste ist, werdet Ihr merken, dass man Matjes essen kann: Es ist Aschermittwoch.
10. Februar
Mittwoch, 10. Februar 2016
Der Fisch – das Symbol der Urkirche – ist ein guter Anfang: Von heute bis Karsamstag wird nach den Regeln des Christentums gefastet. Ein entbehrungsreicher, doch immerhin klar definierter Zeitraum. Regelmäßig 40 Tage – ohne die Sonntage gerechnet – hat der Vatikan zwischen Narrenkappe und Osterei geschoben; ebenso viele zwischen Ostern und Himmelfahrt.
Die Bibel verrät, warum: Gleich an mehreren Stellen des Alten und des Neuen Testaments steht die Zahl 40 für Wandlung und Neubeginn. 40 Tage dauerte die Sintflut, 40 Jahre die Wanderung von Ägypten ins gelobte Land. Auch Jesus legte Matthäus zufolge eine 40-tägige Buße- und Fastenzeit ein, bevor er sein Werk begann. Bis heute soll das Fasten nicht nur der körperlichen Entschlackung, sondern mehr noch der Selbstvergewisserung der Seele dienen: Mit Brot, Wasser und Fisch einhergehen Maßhalten, Einkehr und Verantwortung der Schöpfung gegenüber.
"Asche auf mein Haupt"
Schon zu Zeiten des Alten Testaments gingen reuige Sünder "in Sack und Asche". Neben der Vergänglichkeit symbolisierte die Asche dabei auch die Reinigung: Asche galt jahrhundertelang als probates Putzmittel. Seit dem Mittelalter streuen sich die Menschen zur Zeichen der Bußeröffnung Asche aufs Haupt.
Bis heute zeichnet in christlichen Gegenden der Priester als Symbol der Buße und Reinigung ein Aschenkreuz auf die Stirn der Gläubigen. Die Asche stammt üblicherweise von verbrannten Palmen- oder Buchsbaumzweigen, die am vorjährigen Palmsonntag gesegnet worden sind.
Ausschluss kapitaler Sünder
Wer eine Kapitalsünde wie Mord oder Ehebruch begangen hatte, wurde von Aschermittwoch an von der Abendmahlsfeier ausgeschlossen. Nur wer seine Sünde ernsthaft bereute, wurde zu Gründonnerstag wieder zugelassen. Inzwischen hat diese Praxis durch die "geheime Beichte" an Schärfe verloren.