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TSV 1860 München Lienen attackiert 1860 nach 2:2 in St. Pauli

Der TSV 1860 München holt nach einem frühen Rückstand in St. Pauli zweimal auf und ergattert einen Punkt. Erst nutzen die Löwen ihre Chancen nicht, dann hilft ein Elfmeter und eine Einzelaktion. Die Münchner bleiben oben dran. Der Gegner schimpft.

Stand: 22.09.2016

Münchens Michael Liendl (M.) gegen Waldemar Sobota | Bild: picture-alliance/dpa

Ein Elfmetertor von Michael Liendl (70.) und ein fulminanter Distanzschuss des eingewechselten Victor Andrade (78.) sicherten den Münchnern einen Punkt beim Kultklub aus St. Pauli. Andrade traf mit dem ersten Ballkontakt. Zuvor hatten Christopher Buchtmann (16.) und Bernd Nehrig (76.) die Gastgeber jeweils in Führung gebracht. Aber die Sechziger gaben nicht auf und wurden dafür belohnt. Mit acht Punkten steht der TSV auf Platz neun und hat Schlagdistanz (drei Zähler Rückstand) auf den Relegationsplatz.

"Das war ein sehr schweres Spiel für uns. St. Pauli hat extrem gekämpft und uns das Leben schwer gemacht. Am Ende war es emotional, das gehört dazu. Die Zuschauer haben ein tolles Spiel gesehen, wir sind mit dem Punkt zufrieden."

1860-Trainer Kosta Runjaic

Früher Rückstand für 1860

Die Fans am Millerntor sahen in der ersten Halbzeit insgesamt eine intensive Partie, in der beide Mannschaften versuchten, nach vorne zu spielen. Buchtmanns Führung fiel nach einem bösen Fehlpass von Maximilian Wittek. Anschließend vergaben die Gäste eine Reihe guter Chancen: Zuerst scheiterte Michael Liendl an FC- Schlussmann Robin Himmelmann (21.), dann kam Mölders per Kopf (32.) einen Schritt zu spät und Ivica Olic (41.) sowie erneut Mölders (45.) verfehlten knapp das Tor.

Temporeiche Schlussphase

In der zweiten Halbzeit gab es zunächst Leerlauf, ehe ein Elfmeter nach Foul an Karim Matmour nochmal Schwung in die Partie brachte. Liendl glich vom Punkt aus, auf der anderen Seite stellte Nehrig per Kopfballtor den Vorsprung wieder her. Doch Sechzig traf wiederum im Gegenzug mit einem Gewaltschuss von Andrade. Die Schlussphase war hitzig mit Rangeleien und vielen Fouls, Paulis Torwarttrainer Mathias Hain musste auf die Tribüne. Spielerisch hatte St. Pauli leichte Vorteile, doch die Löwen hielten das Unentschieden. Nach dem Abpfiff pfiffen die Fans die Gäste aus, Trainer Runjaic wurde mit Bechern beworfen, nahm es aber gelassen.

St. Paulis Trainer Ewald Lienen schimpfte anschließend bei "Sky" auf Schiedsrichter und den Gegner. Dabei richtete er auch klare Worte an die Vereinsführung der Löwen: "Da werden die Millionen auf den Tisch gelegt", kommentierte er das Engagement von Hasan Ismaik in München. "Alle reden über RB Leipzig, aber für mich ist so etwas viel schlimmer. Wenn irgendjemand von irgendwoher kommt und plötzlich das Geld locker macht. Welcher Zweitligist kann schon mit solchen Summen hantieren?"

FC St. Pauli - 1860 München 2:2 (1:0)

St. Pauli: Himmelmann - Hedenstad, Sobiech, Ziereis, Buballa - Nehrig (80. Avevor), Buchtmann - Miyaichi (67. Kalla), Choi (72. Sahin), Sobota - Bouhaddouz. - Trainer: Lienen
München: Zimmermann - Perdedaj (76. Andrade), Degenek (57. Bülow), Mauersberger, Maximilian Wittek - Adlung, Liendl - Matmour, Aycicek (86. Mugosa) - Mölders, Olic. - Trainer: Runjaic
Tore: 1:0 Buchtmann (16.), 1:1 Liendl (70., Foulelfmeter), 2:1 Nehrig (76.), 2:2 Andrade (78.)
Gelbe Karten: Buballa (4), Hedenstad, Nehrig (2) - Mauersberger (2), Mölders, Matmour (3), Perdedaj (3), Andrade (2), Adlung (3), Maximilian Wittek (4)
Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)
Zuschauer: 29.000


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