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1860-Sportchef im BR-Interview Herr Eichin sucht das Glück

Kein Befreiungsschlag für die Münchner Löwen: Auch in Stuttgart setzte es eine Niederlage. Sportchef Thomas Eichin im BR-Exklusivinterview über die derzeitigen Probleme, woran es hakt, und warum ein Trainerwechsel nicht zur Diskussion steht.

Stand: 22.10.2016

Thomas Eichin | Bild: picture-alliance/dpa

"Ich habe gesagt, dass ich über den Trainer nicht spreche und nicht diskutiere", sagt Thomas Eichin, Sportchef des TSV 1860 München, nach dem 1:2 beim VfB Stuttgart. "Wir haben gestern das Spiel verloren, aber auch eine ansprechende Leistung gezeigt, kämpferisch agiert und hätten sicherlich einen Punkt verdient gehabt", so Eichin. Nun gilt es, "diese Stimmung mitzunehmen ins Spiel am Dienstag gegen eine sicherlich starke Würzburger Mannschaft."

Wie beurteilen Sie die Arbeit von Kosta Runjaic? Er macht einen guten Eindruck, aber die Ergebnisse passen nicht.

"Das ist natürlich immer das Problem. Aber da gibt's bei uns auch Erklärungen. Wir haben vor der Saison einen sehr großen Wechsel gehabt, 14 Spieler haben uns verlassen, 14 Spieler sind dazugekommen. Kosta Runjaic ist spät dazugekommen, ich noch später. Das dauert eben eine Zeit, bis sich eine Mannschaft findet, bis wir die richtigen Maßnahmen ergriffen haben. Aber das nützt alles nichts: Wir kriegen nur Ruhe rein, wenn die Punkte wieder kommen. Und da müssen wir normalerweise am Dienstag damit anfangen."

Sechs Neue standen gegen Stuttgart in der Anfangself, das ist ein deutliches Zeichen. Was musste denn bei der Mannschaft angesprochen werden nach den Niederlagen zuletzt?

"Es ist so, dass jeder verstehen muss, dass du in der zweiten Liga nur bestehst, wenn du Zweikämpfe annimmst, große Laufbereitschaft zeigst. Wir haben in den ersten Spielen sehr ballbesitzorientiert agiert, waren sehr dominant, haben auch den einen oder anderen Punkt gemacht. Und haben dann über diese Spielweise aber auch Punkte verloren. Da müssen wir wieder zurück zur Basisarbeit.

Wir haben viele Verletzte, die wir kompensieren müssen. Viele junge Spieler, die jetzt langsam rankommen, und die gilt's es zu integrieren. Und das geht nicht von heute auf morgen. Wir brauchen einfach mal das Quäntchen Glück, das uns momentan auch abhanden gekommen ist, und das gilt's zurückzuholen - und das geht natürlich nur mit harter Arbeit."

Quäntchen Glück - das hätte gut gepasst gegen Stuttgart in der Nachspielzeit beim nicht gegebenen Treffer von Nico Karger?

"Ja, ganz genau. Das war natürlich so ein Spiel, wo du in der zweiten Halbzeit sicherlich das eine oder andere Quäntchen Glück hattest, dass Stuttgart nicht das dritte Tor macht. Aber dann passiert's normalerweise in solchen Spielen immer, dass du noch nach hinten raus das Unentscheiden machst. Das ist uns noch gelungen, aber leider abgepfiffen worden. Da dürfen wir aber nicht lange lamentieren, sondern müssen den Mund abwischen und kucken, dass wir eben diese Dinge beim nächsten Mal besser machen."

Bei der Frage der Woche von "Heute im Stadion" wollen wir wissen: Nimmt das denn nie ein Ende, das Leiden mit den Löwen? Wie ist ihre Strategie für eine bessere Zukunft?

"Wir müssen uns die Zeit nehmen. Wir müssen aber auch schauen, dass wir stabil punkten, sonst kriegst du die Zeit eben nicht. Wir haben einen harten Weg vor uns, den gilt's zu gehen. Mit allem, was von der Seite kommt. 1860 ist ein Traditionsverein mit allen Ecken und Kanten, das weiß ich. Aber das macht auch die Faszination aus. Und wir werden weiter hart arbeiten und hoffen, dass wir dann auch die Punkte haben und holen werden, damit wir weiter an der Mannschaft basteln können."


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