Sport - fussball


4

Würzburg gegen St. Pauli Starke Kickers doch noch belohnt

Im Topspiel der 2. Bundesliga am Montag dominieren die Würzburger Kickers den FC St. Pauli. Nur ein Tor will lange nicht fallen. Dann hilft der Gegner mit - und die Unterfranken feiern einen umjubelten 1:0-Sieg.

Stand: 07.11.2016

Würzburgs Sascha Traut (l.) im Duell mit Christopher Buchtmann | Bild: picture-alliance/dpa

Ein erlösender Schrei ging durch die ausverkaufte Arena in Würzburg, als  Vegar Eggen Hedenstad sechs Minuten vor dem Ende unglücklich ins eigene Tor traf. Irgendwie bezeichned, dass ein St. Paulianer für die Entscheidung und das 1:0 (0:0) der Kickers sorgen musste. Bei ihrem ersten Flutlichtspiel am Montagabend kontrollierten die Unterfranken den Gegner in allen Belangen und erspielten sich zahlreiche gute Torchancen. Nur das Tor wollte lange nicht fallen. Das auffällige Offensiv-Trio um Nejmeddin Daghfous, Rico Benatelli und Elia Soriano spielte die gegnerische Abwehr ein ums andere Mal schwindlig, allerdings verzweifelten sie beim Abschluss. Schließlich halfen eben die Gäste. Die Kickers rangieren damit auf Platz sechs, nur zwei Punkte hinter dem Relegationsplatz. St. Pauli bleibt Tabellenletzter.

Würzburg mit Dreierkette und viel Schwung

13 100 Zuschauern sorgten für beste Stimmung beim Topspiel der 2. Liga. Trainer Bernd Hollerbach schickte eine neue taktischer Formation aufs Feld. Eine Dreier-/Fünferkette mit David Pisot, Sebastian Neumann und Junior Diaz in der Mitte sollte nach zuletzt drei Niederlagen die nötige Stabilität garantieren.

"Es war ein verdienter Sieg. Das Einzige, was heute nicht so gepasst hat, war die Effektivität. Wir hatten sehr viele Chancen, haben gut über Außen kombiniert, am Ende hat es dann mit Glück noch zum Sieg gereicht."

Trainer Bernd Hollerbach

Und das Konzept ging von Beginn an auf: Würzburg setzte St. Pauli direkt unter Druck. Der erste Warnschuss kam von Daghfous (3.), Benatelli (10.) scheiterte per Kopf an der Latte und Soriano (24.) an Paulis Schlussmann. Die Gastgeber waren klar spielbestimmend und brachten die Abwehr der Gäste beinahe minütlich in Gefahr.

Slapstick-Tor lässt Kickers jubeln

So ging es auch in der zweiten Halbzeit weiter. Würzburg schnürte St. Pauli hinten ein und drängte auf das Führungstor. Daghfous (62.) scheiterte mit einem sehenswerten Schuss einmal mehr an Himmelmann. Insgesamt sprangen nicht mehr ganz so viele Chancen wie in den ersten 45 Minuten heraus. St. Pauli kam nur selten zu Entlastungsangriffen und strahlte kaum Torgefahr aus.

Als das torlose Remis schon fast besiegelt schien, schoss Brian Koglin seinen Mitspieler Hedenstad an und der Ball rollte doch noch in den Kasten. Ein Slapstick-Tor, das die Gastgeber und deren Fans jubeln ließ - bis lange nach dem Abpfiff.

Würzburger Kickers - FC St. Pauli 1:0 (0:0)

Würzburg: Wulnikowski - Pisot, Neumann, Diaz - Lagos (60. Taffertshofer), Benatelli - Traut, Schröck, Kurzweg - Soriano (90. Königs), Daghfous. - Trainer: Hollerbach
St. Pauli: Himmelmann - Hedenstad, Sobiech, Avevor (46. Gonther), Koglin - Hornschuh - Sahin, Buchtmann, Choi, Litka (62. Keller) - Picault (82. Ducksch). - Trainer: Lienen
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)
Tor: 1:0 Hedenstad (84., Eigentor)
Zuschauer: 13.080 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Diaz (3), Neumann (4) - Keller, Sahin (2), Sobiech (2)


4