"Julius Hirsch Preis" DFB zeichnet Münchner Ultras aus
Während man sich in München noch über die Aussetzung von Stadionverboten für gewaltbereite Fans durch den FC Bayern ärgert, zeichnet der Deutsche Fußballbund die umstrittene Fangruppierung "Schickeria München" aus.
Noch vor wenigen Jahren sind Mitglieder der "Schickeria" immer wieder durch ihre Gewaltbereitschaft aufgefallen. Das Auftreten der Fangruppierung soll sich gewandelt haben, denn der DFB würdigt jetzt das Engagement der FC-Bayern-Ultras "gegen Antisemitismus und Diskriminierung", wie es in einer Pressemitteilung vom Mittwoch heißt.
"Die Schickeria engagiert sich kreativ und vorbildlich gegen jede Form von Diskriminierung und hat in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung genommen", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der auch die Jury des "Julius Hirsch Preises" leitet. "Die Choreographien und Aktionen für den ehemaligen FC Bayern-Präsidenten Kurt Landauer und andere jüdische Vereinsmitglieder haben viele Fußball-Fans für dieses Thema sensibilisiert."
"Julius Hirsch Preis"
Seit 2005 verleiht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Erinnerung an den deutschen Nationalspieler jedes Jahr diese Auszeichnung. 1910 gewann "Juller" Hirsch mit dem Karlsruher FV die Deutsche Meisterschaft. Nur ein Jahr später wurde der 19-Jährige in die Nationalmannschaft berufen und 1914 als Kapitän der Spielvereinigung Fürth erneut deutscher Meister. Nach der Machtergreifung begann sein Leidensweg. 1943 wurde Julius Hirsch in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert und kehrte nicht mehr zurück.
Mehr dazu unter http://www.dfb.de/julius-hirsch-preis/