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Rummenigge lobt Hopfner "Ein Ludwig Erhard ohne Zigarre"

Für Karl Hopfner endet heute eine mehr als 33-jährige Ära beim FC Bayern. Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge lobt den Noch-Präsidenten in den höchsten Tönen.

Stand: 25.11.2016

Karl Hopfner | Bild: picture-alliance/dpa

"Er sorgte als Geschäftsführer, als Finanzvorstand und als Präsident federführend dafür, dass dieser Weltklasse-Fußballverein auch bei den Finanzen zur absoluten Weltspitze gehört. Karl ist quasi der Schöpfer des FC-Bayern-Wirtschaftswunders, ein Ludwig Erhard ohne Zigarre", schrieb Rummenigge im Bayern-Magazin. Hopfner, der im Mai 2014 Uli Hoeneß als Präsident abgelöst hatte, stellt sich bei der Jahreshauptversammlung nicht mehr zur Wahl. Der 64-Jährige verzichtete auch auf das Angebot des designierten Präsidenten Hoeneß, künftig wieder als "Vize" beim FC Bayern zu agieren.

Von einer Zeitungsannonce zum Bayern-Finanzchef

Aus heutiger Sicht klingt der Werdegang eines über viele Jahre mächtigen Entscheiders im Bundesliga-Fußball reichlich kurios. Der langjährige Finanzvorstand des FC Bayern, Karl Hopfner, bewarb sich im Herbst 1982 auf eine Zeitungsannonce - und setzte sich beim damals finanzschwachen Münchner Club gegen mehr als 400 Kandidaten durch. "Karl hat mir einmal erzählt, was er sich bei der Zusage des FC Bayern dachte: 'Alle Besseren haben wohl abgesagt.' Stimmte aber nicht", erzählte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Der heute 64-jährige Hopfner war danach maßgeblich am Aufstieg des deutschen Rekordmeisters zu einem finanzstarken Global Player im Fußball verantwortlich. "Als er im Juni 1983 seinen Schreibtisch bezog, plagten den FC Bayern 7,5 Millionen Mark Schulden", so Rummenigge. "Aus heutiger Sicht würde das bedeuten, dass Bayern München mehr als 250 Millionen Euro Verbindlichkeiten hätte." Die erste große Amtshandlung Hopfners: Er verkaufte Rummenigge für die damalige Rekordablöse von elf Millionen Mark an Inter Mailand. Ende 2012 zog Hopfner sich aus dem Vorstand der FC Bayern München AG zurück. Nach der Verurteilung von Uli Hoeneß sprang er noch einmal als Präsident ein.

"Als mich der Verwaltungsbeirat gebeten hat, das Präsidentenamt zu übernehmen, zögerte ich nicht lange. Ich kann mir für die Zukunft aber nicht vorstellen, noch einmal so eine zeitintensive Position zu übernehmen. Außerdem werde ich auch nicht jünger."

Karl Hopfner


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