Die Niederbayerin zeigte im Finale, dass sie zu den Medaillenkandidatinnen zählt. Egal ob im Kniend-, Stehend- oder Liegenanschlag - sie schoss sich immer wieder in die Podestplätze. Auch durch Hochklassetreffer ihrer Konkurrentinnen ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Das komplette deutsche Schützenteam feuerte sie an. Auch die Silbermedaillengewinnerin Monika Karsch drückte die Daumen. Mit Erfolg!

Rückschlag und der entscheidende Endspurt

Engleder konnte vor den letzten Schießeinlagen zu den Führenden aufschließen. Aber ausgerechnet in dieser Serie traf sie anfangs nicht optimal und fiel aus den Medaillenrängen heraus. Doch mit einer 10,8 kämpfte sie sich wieder zurück ins Rennen, es folgte eine 9,6. Es ging ganz eng zu: Die drei Erstplatzierten lagen vor den Ausscheidungsrunden innerhalb von 0,3 Punkten.

Mit 10,5 setzte sich Engleder an die Spitze. Wie im Vorkampf steigerte sie sich bei den letzten Schüssen. Und am Ende ließ sie die chinesischen Konkurrentinnen Zhang Binbin und Du Li hinter sich und holte die Goldmedaille mit dem olympischen Rekord von 458,6 Ringen. Das ist der erste Olympiasieg für die deutschen Schützen seit Ralf Schumann 2004 in Athen.

Zitterpartie auf dem Weg ins Finale

Den Vorkampf hatte die Mitfavoritin durch eine furiose Aufholjagd überstanden. Im Kniend-Anschlag leistete sich die 33-jährige Engleder gleich zu Beginn eine 95er-Serie, war dann aber mit der Idealpunktzahl 100 hellwach. Nach dem Liegendschießen fiel sie mit einer 96 weit zurück. Erst mit einem starken Endspurt im Stehendanschlag sicherte sie sich noch durch Rang fünf mit 583 Ringen die Finalteilnahme.