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Fernsehpremiere für Dokumentarfilm "Max Mannheimer - Ich kann nicht hassen"

Aufklärung ohne Zeitzeugen werde sehr schwer werden, gibt der Extremismus-Forscher Prof. Klaus Schröder von der Freien Universität Berlin zu bedenken. "Denn sie wirken immer noch am meisten. Sie sind eindrucksvoll, sie hinterlassen Spuren auch im historischen Gedächtnis von Menschen, gerade von Jugendlichen." Der bald 95-jährige Buchenwald-Überlebende Stéphane Hessel beweist das derzeit hinreichend.

Stand: 18.12.2012

Max Mannheimer (Mitte) im Kreis von Familie und vielen Freunden | Bild: BR/Peter Dermühl

Es gibt noch einen zweiten weisen Zeugen, der hierzulande unterwegs ist. Wie kaum ein anderer beeindruckt und bewegt er seit bald 28 Jahren vor allem jungen Zuhörer: Der Jude Max Mannheimer, der im 93. Lebensjahr steht und jetzt wohl seine letzten Reisen unter anderem zu den Jugendlichen in den Schulen antreten wird.

Eine dieser letzten Reisen nahm Autor Peter Dermühl zum Anlass, den Überlebenden von Theresienstadt, Auschwitz, Warschau und Dachau für eine 45-minütige Dokumentation durch sein vergangenes und gegenwärtiges Leben zu begleiten. So kam es zu intensiven wie bewegenden Begegnungen mit Achtklässlern einer Mittelschule in Oberbayern, mit der Schauspielerin Iris Berben, mit seinem Freund Hans-Jochen Vogel, mit ehemaligen Mithäftlingen, mit Jugendlichen aus verschiedenen Ländern, mit seiner Familie samt Urenkeln - und mit seiner Freundin Elija Boßler, einer Karmeliten-Nonne, die in ihrem Kloster auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau lebt.

Auf dieser Reise zeigt Dermühl den 92-Jährigen in eindrucksvollen Bildern, wie er sich noch einmal auf seinen damaligen Weg in die Freiheit macht, wie er trotz Kritik den Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen entgegennimmt und dabei als Mahner und Wegweiser auftritt oder wie er sich zu seiner Eitelkeit bekennt - "Ich möchte auch aussehen wie George Clooney" -, um gleich darauf von seiner Freundin Elija zur Ordnung gerufen zu werden.


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