Sport-Reportage Mit Laura Dahlmeier auf den Piz Badile
In seiner Film-Reportage „Luft nach oben“ zieht es Olympia-Silbermedaillengewinner Peter Schlickenrieder gemeinsam mit Biathlon-Star Laura Dahlmeier in die Schweizer Alpen zu einer außergewöhnlichen Klettertour am Piz Badile. „By fair means“, also aus eigener Kraft und ohne technische Unterstützung, folgen die beiden Sportler den Spuren des legendären Hermann Buhl, Erstbesteiger des Nanga Parbat. Zu sehen ist die Reportage am Samstag, 25. Februar 2017, 17.15 Uhr im BR Fernsehen.
Der Film (Erstausstrahlung am 1.1.2017 im Ersten) gewährt exklusive Einblicke in die private Welt und in die Biathlonwelt von Laura Dahlmeier, die kürzlich bei der Biathlon-WM in Hochfilzen mit fünf Goldmedaillen Maßstäbe setzte. Es geht um Grenzerfahrungen, Bodenständigkeit, Routine und Stress im Weltcupzirkus. Aber natürlich auch um die Faszination Klettern, Bergsteigen und Naturerlebnis.
Bergsteigen als Ausgleich zum Leistungssport
"Laura Dahlmeier ist mit ihrer jungen, frischen und positiven Grundstimmung eine unglaublich interessante Sportlerin und ein faszinierender Mensch", sagt Peter Schlickenrieder. "Sie gehört zu den erfolgreichsten Biathletinnen der Welt und ist zudem eine hochtalentierte Kletterin und Bergsteigerin, die in dieser Sportart ganz sicher ebenfalls erfolgreich sein könnte. Gleichzeitig ist sie ein unglaublich bodenständiger Mensch, der trotz des Rummels um ihre Person nicht vergisst, wo ihre Wurzeln sind." Für die 23-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen ist Bergsteigen der Ausgleich zum Leistungssport, der sie immer wieder erdet. "Wenn ich beim Bergsteigen etwas falsch mache, dann könnte ich tot sein. Wenn ich beim Biathlon-Wettkampf einen Fehler mache, lande ich vielleicht auf Platz 25", erklärt Laura Dahlmeier.
Auf den Spuren von Bergsport-Pionier Hermann Buhl
Kennengelernt haben sich Dahlmeier und Schlickenrieder über gemeinsame Sportfreunde aus Schliersee. "Wir haben schnell gemerkt, dass wir die Begeisterung für Pioniertaten früherer Bergsteiger, wie den jung verstorbene Hermann Buhl, teilen", erinnert sich Schlickenrieder. "Unsere gemeinsame Leidenschaft für den Bergsport war die Basis für diese Reportage. Wir wollten dem Zuschauer aber nicht nur die Faszination Bergsteigen sondern auch den Menschen Laura Dahlmeier von einer ganz anderen, sehr persönlichen Seite zeigen."
Hintergrund: Die Tour und ihre Geschichte
"Für die Reportage wählten wir eine spektakuläre, aber für Kletterer gut machbare Route mit der Nordkante am Piz Badile in den Bergeller Alpen des Schweizer Kantons Graubünden", erklärt Schlickenrieder. "Neu war für mich das filmische Schaffen in der Wand beziehungsweise während der Kletterpassagen. Durch die spezielle Kameratechnik erwarten den Zuschauer nicht nur faszinierende Bilder, sondern sie bekommen auch das Gefühl, hautnah mit dabei zu sein."
Die Idee zur Tour und der Reportage entstand durch das Buch "8000 drunter und drüber" von Herrmann Buhl. Der österreichische Bergsteiger, der in den 1950er-Jahren als Erster im Alleingang den Gipfel des Nanga Parbat bestiegen hatte, eröffnete im Verlauf seiner Karriere eine Vielzahl schwerer Routen in den Alpen, darunter auch die Alleinbegehung der Nordostwand des Piz Badile. "Das war schon ein krasser Typ, der mit dem Fahrrad von zuhause losfuhr, anschließend in den Bergen eine harte Tour absolvierte und dann wieder heimradelte", sagt Schlickenrieder. "Ich wollte mit Laura Dahlmeier den Selbstversuch wagen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was diesen Extremalpinisten damals angetrieben hat und was vielleicht auch Lauras Triebfeder ist. Deshalb sind auch wir von ihrer Heimatstadt Garmisch-Partenkirchen per Fahrrad und nur mit dem nötigsten Gepäck in die Berge gestartet, um anschließend ebenfalls den Piz Badile zu erklettern."