Bayern 2 - radioWissen


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"Jetzt schlägt's aber dreizehn!"

Von: Petra Best / Sendung: Susanne Tölke

Stand: 15.05.2013 | Archiv

Die Geschichte des Aberglaubens: "Jetzt schlägt's aber dreizehn!"

Ethik und PhilosophieHS, RS, Gy

Als der Schwimmer Mark Warnecke 1996 in Atlanta das 100-Meter-Rennen im Brustschwimmen antrat, zog er den neuen hygrodynamischen Badeanzug aus und stieg in seine alte Badehose: "Ich muss vor dem Start eine Hosenbandschnur haben, in die ich einen Knoten machen kann!"

Aberglaube komme aus der Seele des Volkes und sei ein Relikt längst vergangener Mythologie, dachte man oft, allen voran die Brüder Grimm. Aberglaube beinhaltet Glaubenssätze und Praktiken, die scheinbar unbegründet sind und dem Kenntnisstand heutiger Kulturen nicht mehr entsprechen. Doch in dem scheinbaren Hokuspokus ist auch abgesunkenes Kulturgut und Wissen unserer Vorfahren verborgen. So hat etwa die Zahl 13 ihr schlechtes Image vermutlich nur deshalb, weil sie einfach nicht in das lange Zeit gängige Duodezimalsystem passt, das Mengen, Maße und Entfernungen in Zwölferschritte einteilt. In diesem System stand die 13 im Weg, weshalb sie fortan nicht nur in christlichen Legenden etwas Ominöses angedichtet bekam. Auf diese Weise entstanden viele Formen des Aberglaubens, die alle ein erklärbaren und nachvollziehbaren Ursprung haben.


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