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Saisonbeginn am Lechtaler Höhenweg Schneefelder und wilde Wege

Erst allmählich verschwindet der Schnee aus den Hochlagen der Alpen, und so hat auch die Saison auf dem Lechtaler Höhenweg erst jetzt so richtig begonnen. Schneefelder und Blumenwiesen prägen die Szenerie im Bereich der Leutkircher Hütte.

Von: Georg Bayerle

Stand: 01.08.2024

Saisonbeginn am Lechtaler Höhenweg | Bild: BR; Georg Bayerle

Die wilde Geologie der schroffen Gipfel um Valluga und Roggspitze steht in besonders reizvollem Kontrast zum satten Grün, das sich rundherum ausbreitet.

Das wilde Almajurtal

Ein gefundenes Fressen für die Tiere, die der Hirte auf der Almajur-Alpe hütet. Toni Maroni stammt aus dem Bregenzerwald und hat hier seinen Lieblingsplatz gefunden, auch weil die Alpe nur zu Fuß erreichbar ist und kein Fahrweg hinaufführt. Bis Ende September ist er mit einer Herde Haflinger und Mutterkühen inklusive drei Stieren in dem weitläufigen Gelände unterwegs. Der klangvolle Name stammt aus dem Rätoromanischen und bedeutet so viel wie Hochtal. Das wechselhafte Wetter und der viele Regen waren für das Vieh hervorragend.

Blütenfeuerwerk

Sporn-Stiefmütterchen

Jetzt entfachen die Bergwiesen, die sich hier bis auf 2400 Meter zum Lechtaler Höhenweg hinaufziehen, ein Feuerwerk der Farben: Von Arnika über Ferkelkraut bis zur Weißen Hoswurz reicht die Palette seltener und seltenster Alpenblumen. Gerade nach der schroffen Passage des Lechtaler Höhenwegs von der Ulmer Hütte herüber durch die Bergflanke von Weißschrofen- und Bacherspitze bilden die Alpenblumen einen geradezu paradiesischen Kontrast für die Weitwanderer, die den Lechtaler Höhenweg im anspruchsvollen Gelände absolvieren.

Schneefelder und wilde Wege

Spuren des Winters

Schneefelder bilden auf dem Lechtaler Höhenweg besonders in diesem Jahr auch jetzt noch Hindernisse. Auch die Witterung in den vergangenen Monaten haben Hüttenwirte und Wegebauer beschäftigt: Die heftigen Regenfälle schon im Winter hatten die Wege durchfeuchtet, ganze Wegstücke wurden weggerissen, Muren und Steinschlag haben den Rest besorgt. Da gab es viel Arbeit für die ehrenamtlichen Wegebauer der DAV-Sektionen, die im schwierigen Gelände alles wieder instandgesetzt haben. Einzige Ausnahme ist in diesem Gebiet nur der landschaftlich einzigartige Höhenweg zwischen Leutkircher und Stuttgarter Hütte, der durch das obere Almajur-Tal führt. Hier ist der Weg auf längeren Strecken abgerutscht, dadurch unbegehbar und gesperrt. Den Weitwanderern auf dem Lechtaler Höhenweg weiter zur Ansbacher Hütte stehen aber nur die normalen Schwierigkeiten im Weg: steile Passagen, teils ausgesetzt und mit Drahtseilen gesichert.

Ein Lebensweg über die Berge

Kein Weiterkommen am Stapfe Tobel

Zu einem besonderen Erlebnis wird der Lechtaler Höhenweg in diesen Tagen für Peter Aschenbrenner, nicht verwandt mit dem legendären Bergkameraden von Hermann Buhl. Der Österreicher ist mit seiner Frau und Freunden unterwegs von Bregenz bis zur Zugspitze. Damit schließen sie die letzte Lücke auf dem „Österreichischen Weitwanderweg Nummer 1“ von Bregenz nach Wien, wo sich die beiden vor acht Jahren auf dem ersten Teilstück kennengelernt haben. So rundet sich nach 1000 Kilometern auch ein besonderer Kreis auf ihrem Lebensweg über die Berge.


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