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Unterwegs in den Berchtesgadener Alpen Öffi-Tour aufs Wagendrischelhorn

Eintauchen in einen Gebirgszug und nach dem Gipfel in ein anderes Tal absteigen. „Berg-Safaris“ nennt der überzeugte Bus- und Bahnfahrer Michael Vitzthum diese Touren. Und hat 38 Durchquerungen in einem neuen Buch gesammelt.

Von: Elisabeth Tyroller

Stand: 13.09.2024

Unterwegs in den Berchtesgadener Alpen | Bild: BR Lukas Pilz

 „Natürlich mit Öffis – die besten Bergtouren ab München mit Bus und Bahn“ heißt das neue Buch von Michael Vitzthum, das er mit vier weiteren Autoren geschrieben hat. Das Besondere daran: Es sind Bergtouren, die stets einen unterschiedlichen Start- und Zielpunkt haben. Somit kommt man man gar nicht in Versuchung, das Auto zu nehmen.

Von West nach Ost übers Wagendrischelhorn

Die Reiter Alpe

Die Überschreitung der Reiter Alpe, oder auch Reiter Alm, in den Berchtesgadener Alpen, mit Übernachtung auf der Neuen Traunsteiner Hütte zählt zu den eher ambitionierten Touren, auch Zug- wie Bergtechnisch. Die vierstündige Anfahrt mit Umstieg von Bahn auf Bus ist eine kleine Reise. Der Ausstieg an der Bushaltestelle in Reit, einem kleinen Ort zwischen Unken und Lofer, erfolgt direkt an der Bundesstraße. Doch nur ein paar hundert Meter weiter tauchen wir ein in die Natur: erst in eine Klamm, dann in einen Fichten- und Zirbenwald bis zum steilen Alpasteig, der sich, gesäumt von steilen Felswänden, nach oben schlängelt. Über Almwiesen geht es auf die Reiter Alpe – ein Plateau, das sich mit einer Fläche von 100 Quadratkilometern zwischen Berchtesgaden und dem Salzburger Saalachtal erstreckt.

Übernachtung auf der „Neuen Traunsteiner Hütte“

Die Traunsteiner Hütte

Unser Ziel ist das Wagendrischelhorn. Allerdings steht es erst am zweiten Tag an, weil wir auf der Neuen Traunsteiner Hütte übernachten, die herrlich eingebettet von Gipfeln auf dem Hochplateau liegt. Von hier aus kommt jeder auf seine Kosten, egal ob Wanderer oder Kletterer, auch für Familien mit Kindern ist diese Hütte geeignet, da es viele Aufstiege gibt von kurz bis lang.

Unser Gipfel - das 2251 Meter hohe Wagendrischelhorn

Über die sanft gewellten Almwiesen geht es hinein in felsiges Karstgelände bis zum Gipfel des Wagendrischelhorns. Dann wartet ein kletterreicher Abstieg: Steil geht’s mit Seil und Helm über die Maybergscharte hinab. Für alle, die nicht ganz schwindelfrei sind, empfiehlt sich ein Klettersteigset. Wieder im Tal angekommen, nehmen wir zunächst den Bus zurück zu Bahn, der stündlich an der Haltestelle Engert-Holzstube im Nationalpark Berchtesgaden abfährt.

Buchtipp:

„Natürlich mit Öffis! Die besten Bergtouren ab München mit Bahn & Bus“, 38 Durchquerungen mit GPS-Tracks.
Autoren: Michael Vitzthum, Angelika Feiner, Heidemarie Isele, Rüdiger Köhler, Andreas Kaiser, Rother Verlag 2024


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