Auf dem Felsensteig bei Schwend Eine Winter-Gratwanderung im Birgland in der Oberpfalz
Ein malerischer Felsensteig führt im oberpfälzischen Birgland über den schönen Buchenberg. Für die kurze, aber abwechslungsreiche Gratwanderung oberhalb von Schwend sollte man trittsicher und gut ausgerüstet sein.
Der Felsensteig führt in eine andere Welt – in ein Märchenland mit verwunschenen Felsriffen, die verstreut im Wald liegen. Sie sind zum Teil mit grünem Moos bewachsen, ducken sich als kleine Felsformationen am Wegesrand eng aneinander oder ragen als hohe Felsentore in den Himmel.
Selbst an einem grauen Tag wirken die Bäume und Felsen mit ihren zahlreichen Farbschattierungen magisch. Am Boden raschelt noch das letzte Herbstlaub der vielen Buchen, von denen der Berg seinen Namen hat. So geht es über den Grat zum Gipfel des Buchenbergs. Von hier oben bietet sich ein schöner Ausblick auf das Dorf Schwend und die hügelige Landschaft der Oberpfalz.
Gut markiert, aber anspruchsvoll
Der Rundwanderweg mit Start und Ziel in Schwend ist mit einer weißen 6 auf grünem Grund markiert und rund vier Kilometer lang - eine kurze, aber sehr abwechslungsreiche Tour, für die man sich ausreichend Zeit nehmen sollte: zum einen, weil es so viele faszinierende Felsformationen zu entdecken gibt, zum anderen, weil ein paar herausfordernde Kraxeleien am Grat zu bewältigen sind.
Der Weg ist als alpiner Steig klassifiziert, für den man Trittsicherheit und entsprechende Schuhe besitzen sollte. Dieter Dornbach ist als Wegewart für die Gemeinde Birgland und für den Fränkischen Albverein regelmäßig auf den Wanderwegen unterwegs: „Am Felsensteig gibt es ein paar Stellen, die nicht ganz ungefährlich sind und an denen man aufpassen muss“, sagt er. Aber mit ein bisschen Geschick und Motivation komme man gut bis zum Gipfel. Auch Bürgermeisterin Barbara Bachmann geht regelmäßig im Birgland wandern. Am Felsensteig empfiehlt sie denjenigen, die sich unsicher fühlen, die Ausweichrouten unterhalb der Felsen, erkennbar an den Trittspuren.
Die Region besitzt einen reichen Schatz an Karstformationen mit Höhlen und Felstoren, die man auf dem 17 Kilometer langen Birgland-Trail erkunden kann. Er führt von Hartmannshof nach Poppberg oder umgekehrt. Für Barbara Bachmann gehört unterwegs eine Einkehr in einem der einladenden Wirtshäuser unbedingt zur Wanderung dazu. Darüber hinaus weist sie ausdrücklich auf den Birglandexpress hin: Mit dieser Busanbindung des VGN kommen Wandernde vom 1. Mai bis 1. November an Sonn- und Feiertagen zu den Ausgangspunkten und können auch unterwegs immer wieder aus- und zusteigen.
Reizvoll ist das Birgland zu jeder Jahreszeit: Orchideen im Frühling, eine üppige Landschaft im Sommer, bunte Buchenwälder im Herbst und schneebedeckte Felsen im Winter.
Dieter Dornbach vom Fränkischen Albverein empfiehlt für Erkundungen das gut angelegte Wanderleitsystem im Birgland, das sich über hundert Kilometer erstreckt und durch die unterschiedlichsten Landschaften führt. Nur rund 40 Kilometer von Nürnberg entfernt ist das Birgland fast noch ein Geheimtipp und selten überlaufen, obwohl man hier bestens Wandern, Radeln und Klettern kann.