Im Winter auf der Alm Eine Schneeschuh-Wanderung auf der Lüsner Alm in Südtirol
Wer auf der Suche nach Ursprünglichkeit ist, der findet bei einer Schneeschuhtour auf der Lüsner Alm, dem nordöstlichen Tor zum Naturpark Puez-Geisler, eine wohltuende Entschleunigung inmitten der wohl schönsten Berge der Welt, der Dolomiten, die zum UNESCO Weltnaturerbe zählen.
Lüsen ist vom Eisacktal bei Brixen aus zu erreichen und die Lüsner Alm nach der Seiser Alm die zweitgrößte Hochalm im Südtirol. Sie besticht durch das milde und sonnige Klima, ihre windgeschützte Lage und schneesichere Höhe.
Im Sommer wird auf rund 70 Almen Berglandwirtschaft betrieben. Im Winter ist die Lüsner Alm ein Paradies für Schneeschuhwanderer mit der imposanten Bergkulisse des Peitlerkofels. Ausgangspunkt für die Schneeschuhwanderung ist der Parkplatz Schweiger Böden oberhalb des Ortes Lüsen. Somit geht es bereits auf 1730 Meter Höhe los, zunächst auf den knapp 2200 Meter hohen Aussichtsberg Campill. Feiner Pulverschnee macht das Schneeschuhwandern zum Genuss, die 400 Höhenmeter und zwei Stunden Aufstieg vergehen wie im Flug. Oben am Gipfelkreuz weht ein eisiger Wind. Man fühlt sich fast ein wenig wie auf dem Dach der Welt, so atemberaubend ist der 360°-Rundumblick bis hin zur Marmolada und zum Großglockner.
Wanderführer Franz Hinteregger versüßt den Schneeschuhwanderern die Gipfelrast mit selbstgemachtem Glühwein und einem Ziehharmonika-Ständchen. Er gilt als Pionier des Schneeschuhwanderns in Lüsen und hat sich schon vor über 20 Jahren für diese alpine Sportart begeistert, lange bevor sie in Mode kam.
Vom Campill geht es schnell abwärts zur Kreuzwiesenhütte, die in 1924 Metern Höhe auf einem sonnenverwöhnten Platz liegt. Die Hütte besticht auch durch ihren Naturholzstil und ihre Almsauna. Im Winter ist sie nur zu Fuß zu erreichen und im Sommer ein Stützpunkt auf der Alpenüberquerung von München nach Venedig.
Auf der Kreuzwiesenalm soll einst ein Almgeist sein Unwesen getrieben haben. Dem hätte bestimmt auch die Spezialität von Hüttenwirt Herbert Hinteregger gemundet: Zirbenkäse aus der eigenen Almkäserei. Den Schlaf fördert dagegen das Zirbenholz, aber das Schneeschuhwandern in über 2000 Meter Höhe macht auch so wohlig müde – und hungrig. Sehr beliebt ist auch die schwarze Polenta aus Buchweizenmehl mit Mohn, Zucker und Milch. So gestärkt lässt sich der dreiviertelstündige Rückweg zum Ausgangspunkt der Tour dann auch noch gut bewältigen.
Weitere Informationen gibt es unter www.luesen.com sowie unter www.luesnerhof.it
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Karte: Die Lüsner-Alm