Die Vaciara-Alm unterm Peitlerkofel Eine kunst- und blütenreiche Wanderung in Südtirol
Neben Antersasc und Doleda ist der markante, da freistehende Peitlerkofel das Wahrzeichen von Lungiarü im Naturpark Puez-Geisler. Eine kunst- und blütenreiche Wanderung führt zur „Ütia Vaciara“, zur Vaciara-Alm an den Südostabhängen des Peitlerkofels.
Neben Antersasc und Doleda ist der markante, da freistehende Peitlerkofel das Wahrzeichen von Lungiarü im Naturpark Puez-Geisler. Das ladinische Bergsteigerdorf, auch bekannt unter dem Namen Campill, liegt ein wenig versteckt zwischen dem Gader-, Grödner- und Villnösstal, setzt auf Nachhaltigkeit und Entschleunigung und bietet dem Bergsteiger und Wanderer zahlreiche Tourenmöglichkeiten. Eine schöne und zugleich kunst- und blütenreiche Wanderung führt zur „Ütia Vaciara“, zur Vaciara-Alm an den Südostabhängen des Peitlerkofels. Die Vaciara-Wiesen stehen jetzt in voller Blüte!
Auf der „Roda dles Viles“, dem Weiler-Wanderweg geht es von Lungiarü in den hochgelegenen Weiler Vi und dann noch einmal knapp 500 Höhenmeter durch lichten Bergwald und artenreiche Bergwiesen hinauf zur Vaciara-Alm. Dabei kommt man auch am „Open Air Mountain Museum“ vorbei, einem Freiluftmuseum mit vielen in der Landschaft drapierten Kunstobjekten aus Holz, Stein und Metall. Da klappert zum Beispiel die „mulino alpino“, eine Mini-Mühle am rauschenden Bergbach, hölzerne Murmeltiere stehen zwischen den Bäumen und diverse andere originelle Kunstwerke mit Bergbezug.
Auch der Willi aus Fürstenfeldbruck legt mit seinen Mountainbike-Spezln einen Stopp in diesem Freiluftmuseum ein. Die Gruppe ist in Brixen gestartet und via Villnösstal nach Lungiarü gekommen. Groß ist die Freude, als über den Köpfen plötzlich ein Adler seine Kreise zieht. Adler und Adlerfarn, dazu Arnika, Knabenkräuter und vieles mehr begleitet den Aufstieg zur 2110 Meter hochgelegenen Ütia Vaciara. Zuerst sind nur die bizarren Felssporne des Peitlerkofels zu sehen, dann taucht die Alm auf, die sich in die weiten welligen Peitlerwiesen schmiegt.
„Un bel posto“, sagen die italienischen Wanderer - ein wirklich schöner Platz mit einem gigantischen Panorama, das Hüttenwirt Josef Zingerle immer wieder mit Begeisterung erklärt, reicht der Blick doch vom Monte Pelmo und der Civetta über den Heiligkreuzkofel und die Fanes- und Sennes-Gruppe bis zum Großglockner. Doch auch der Blick auf die herrlich blühenden Bergwiesen direkt vor der Vaciara-Alm ist eine Augenweide. Weil die Wiesen im Naturpark Peuz-Geisler erst ab Mitte Juli und dann auch nur einmal gemäht werden dürfen, ist die Artenvielfalt sehr groß.
Rund um die Vaciara-Alm kommen also Hobby-Botaniker ebenso auf ihre Kosten wie Freunde der ladinischen Küche. Am Herd der Vaciara-Alm steht Renate Zingerle und zaubert ladinische und Südtiroler Spezialitäten auf den Tisch der hungrigen Wanderer. Auf der Ütia Vaciara wird auch eigener Käse hergestellt, eine Art Camenbert, ein Hartkäse und natürlich Graukäse, der für die Kasnocken verwendet wird und dafür schon etwas vor sich hinfließen muss.
Wie schnell die Zeit dahinfließt hier oben auf der Vaciara-Alm, merkt man spätestens dann, wenn am Nachmittag das nächste Gewitter aufzieht. Überhaupt macht der 2875 Meter hohe Peitlerkofel, der Pütia, gern sein eigenes Wetter. Doch egal wie das Wetter wird – wer von der Vaciara-Alm aus noch den Peitlerkofel umrunden will, via Würzjoch und Schlüterhütte, der muss dafür vier bis fünf Stunden einkalkulieren.
Weitere Informationen
Mehr Informationen gibt es unter www.gscnara.it sowie unter www.bergsteigerdoerfer.org/lungiarue
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Karte: Peitlerkofel