Der 10-jährige Christian (Camille Loup Moltzen) lebt mit seinen drei Geschwistern, seiner Mutter Mira (Mercedes Müller) und dem Vater Ottes (Leonard Kunz), in ärmlichen Verhältnissen. Zu seinem Vater Ottes blickt er auf wie zu einem Helden. So groß und so stark will er auch einmal sein. Schließlich arbeitet Ottes als Möbelpacker und wird von vielen Leuten bewundert, vor allem in dessen Stammkneipe, dem Schnorres, in das Christian oftmals sogar mitgehen darf.

Doch nicht nur in finanzieller Hinsicht ist die Situation zu Hause oft angespannt: Ottes neigt zu Gewalt – vor allem gegen Mira, die sich in ihrer Lyrik eine eigene kleine Welt erschaffen hat. Oft bekommt Christian selbst die Wut des Vaters zu spüren. Dennoch verzeiht er ihm jedes Mal. Weil er so sein will, wie sein Vater, will Christian auch auf die gleiche Hauptschule gehen wie dieser. Die Empfehlung für einen Übertritt aufs Gymnasium will er ausschlagen. Für Mira ein Unding! Schließlich erhofft sie sich für ihren Sohn ein besseres Leben.

Doch da stirbt Mira an Krebs. Gegen Ottes Willen kommt Christian zu Miras Schwester, Tante Juli (Svenja Jung) – und so schließlich aufs Gymnasium. Doch dort fühlt sich Christian wie ein Fisch im falschen Aquarium, fremd und ohne Freunde. Er will zurück zu seinem Vater. Doch dessen Klage vor Gericht scheitert, und so trifft er diesen heimlich, bis Tante Juli ihrem Neffen auf die Schliche kommt. Schweren Herzens lässt sie ihn ziehen.

Nun liegt es allein bei Christian, wie er seinem Vater begegnen möchte. Bei der Abholung umarmt der Junge spontan seinen Vater. Es könnte Dankbarkeit sein. Ein Freispruch. Aber auch ein Abschied, dem Vater doch noch den Rücken zuzukehren.