Künstler-Porträt Georg Baselitz – ein deutscher Maler
Der Maler und Bildhauer Georg Baselitz hat eine Weltkarriere hingelegt, gehört zu den ganz Großen in der zeitgenössischen Kunst. Von sich selbst behauptet er, ein typisch deutscher Künstler zu sein. Georg Baselitz ist ein getriebener Künstler, in dessen Werk die deutsche Geschichte tiefe Spuren hinterlassen hat.
Georg Baselitz, am 23. Januar 1938 in dem kleinen sächsischen Dorf Deutschbaselitz als Hans-Georg Kern geboren, hat Krieg, Angst, Zerstörung und Armut erfahren. Er erlebte, wie der im Zweiten Weltkrieg beschädigte Vater nach der Kriegsgefangenschaft als Nazi verurteilt ins Gefängnis gesperrt wird.
Info
Originaltitel: Georg Baselitz - Ein deutscher Maler (D, 2013)
Regie: Evelyn Schels
Länge: 90 Minuten
VT-UT, 16:9, stereo
Er studierte Kunst in Ostberlin. Doch wegen "gesellschaftlicher Unreife" musste er die Kunsthochschule bald verlassen. Noch vor dem Bau der Mauer geht er in den Westen nach Berlin und studiert dort weiter. Kurz darauf heiratet er Elke, die ebenso wie er in Sachsen aufgewachsen ist. Die beiden bekommen zwei Söhne.
Auch im Westen kann Baselitz sich nicht mit dem Vorgefundenen, dem Gängigen, dem Modischen abfinden. Er will sich nicht in den Mainstream einpassen, er will anecken, provozieren, was ihm auch gelingt. Er wütet künstlerisch, löst Skandale aus. Sein Programm ist das Hässliche. Er schöpft dabei aus seiner Biografie.
Der Film ist eine gelungene Annäherung an diesen ungewöhnlichen Menschen und Künstler, der stets nur das tat, was er selbst für richtig hielt.
Die Autorin Evelyn Schels zeichnet ein differenziertes Bild seiner Persönlichkeit und Geschichte und spürt der inneren Verbindung zwischen seiner Kunst und seinen persönlichen Erfahrungen nach, wobei sie als Erste in den beiden Ateliers des Künstlers in Deutschland und Italien drehen und dem Künstler dabei über die Schulter schauen durfte.