Orange Wine Vier Farben Wein
Ist Orange Wine einfach ein oranger Wein? Woher kommt er, wie entsteht er und nach was schmeckt er? Wir gehen dem Phänomen des farbenfrohen In-Getränks nach
Orange Wine Eine neue Erfindung?
Für die einen ist er der letzte Schrei, für die anderen ein alter Hut. Schließlich geht die Herstellung auf eine uralte Tradition zurück. Schon vor 3000 Jahren haben die Georgier auf diese Weise Wein gemacht. Aber was ist überhaupt "orange wine"? Roter Wein? Oder ein Weißer, im Gewand eines Rotweins? Rosé auf jeden Fall nicht. Die vierte Farbe Wein? Im Fiaul in Italien lüftet der Schmidt Max das Geheimnis...
Orange Wine Mehr als eine Farbe
"Weil der Weißwein produziert wird wie ein roter, ist der weiße Wein dann ein oranger."
Schmidt Max nach der Erklärung von Stefano Bensa
Orange Wine Eine Erklärung, viele Varianten
Manche sehen im orange wine schon die vierte Farbe Wein. Andere einen Weißwein, der wie ein Rotwein produziert wird. Ein allgemeines Erfolgsrezept gibt es nicht, mal reift er im Ton- oder Zementgefäß, mal im Gärbottich aus Holz oder im Stahltank. Auf jeden Fall aber werden beim orange wine die weißen Trauben deutlich länger auf der Maische, das heißt mit Schalen und manchmal auch mit den Stielen vergoren. Das gibt ihm einen ganz besonderen Geschmack und Duft - und vor allem die Farbe. In welchem Orange er leuchtet, ob eher hell oder dunkel, eher gelblich oder doch rötlich, hängt also von vielen Faktoren ab: von der Rebsorte, wie lange er auf der Maische liegt, und davon, in welchem Gefäß er wielange reift.
Stefano Bensa La Castellada
In vierter Generation macht er Wein, in Oslavia an der Grenze zu Slowenien. Lange Zeit waren seine Weine wenig gefragt, jetzt werden sie hoch gehandelt, gehen sogar bis nach Japan. Ganze fünf Jahre dauert es, bis sein orange wine getrunken werden kann: 45 Tage liegen die Schalen auf der Maische, dann reift der Wein 3 Jahre im Holzfaß, ein Jahr im Stahltank und ein Jahr in der Flasche.
La Castellada
Oslavia-Italia
Kristian Keber Azienda Agricola Edi Keber
Orange Wein zu machen war schon immer sein Traum, erzählt Kristian Keber. Seit 300 Jahren schon lebt seine Familie im Friaul, seit 1957 betreibt sie Weinbau. Zusammen mit seinem Vater Edi macht er den "Collio Bianco". Auf zwei Hektar aber, die er von seinem Großvater geschenkt bekommen hat, verwirklicht er seinen Traum vom "orange wine". Vier Monate lang lässt er Schale und Stängel auf der Maische. Dann reift der Wein in original 60er Jahre-Zementgebinden, die Mikro-Oxidation erlauben.
Azienda Agricola Edi Keber
Cormòns-Italia
Ivan und Pierrepaolo Rapuzzi Azienda Vinicola Ronchi di Cialla
In den 60ern haben die Eltern Rapuzzi die fast vergessene Rebsorte Schioppettino wieder aufgepäppelt. Heute machen Ivan und Pierrepaolo daraus und aus anderen autochtonen Rebsorten auf 26 Hektar wunderbaren Rotwein. Über die Jahrzehnte hat sich eine beeindruckende Weinsammlung mit über 50.000 Flaschen angehäuft, die heute noch verkauft werden.
Azienda Vinicola Ronchi di Cialla
Prepotto-Italia
Orange Wine Was schmeckt dazu?
Wie wäre es mit Schinken? Schinken von Osvaldo zum Beispiel, der einen ganzen Tag im Meersalz liegt und dann 20 Monate bei wenig Luftfeuchtigkeit reift. 45 Prozent Gewicht verlieren die prosciutti so, gewinnen dafür aber im Geschmack. Osvaldos Schinken kann man entweder direkt bei ihm reservieren oder im "Alimentari Tomadin" in Cormòns mitnehmen. Seit 40 Jahren gibt es in diesem außergewöhnlichen Kramer-Laden feinste Nahrungsmittel aus der Region.
Jukebox Die Musik zur Freizeit
Daleč Je Za Naju Pomlad....Adi Smolar
A fifth of Beethoven....Walter Murphy
La dolce vita....Anneleen Lenaerts; Brüsseler Philharmoniker; Adrien Perruchon
Una festa sui prati....Adriano Celentano
Ipocondria....Ultimo; Ensemble
Voglio vivere così....Ferruccio Tagliavini