Tiny Houses Klein, kleiner, mein Daheim
Sie sind klein. Manchmal beweglich. Und sie sind Zeichen für eine neue Art zu wohnen: Tiny Houses. Der Max war Probe-Wohnen…
Peter Pommersberger baut Häuser. Klingt nicht besonders, ist es aber. Denn in seinen Häusern passen Schlafen, Wohnen, Küche und Bad in den Raum, den sonst ein Wohnzimmer einnimmt: Tiny Houses.
Downsizing, das Glück im Kleinen, die Nähe zur Natur, sich auf das Nötige besinnen oder einfach nur bezahlbaren Wohnraum haben – Fans der Tiny Houses träumen von Minimalismus, Nachhaltigkeit oder vom mobilen Leben.
Und manche wollen im Urlaub einfach nur mal ausprobieren, wie es sich reduzierter lebt. Zum Beispiel auf dem 4-Sterne-Campingplatz Naturama in Beilngries.
"Früher gab's klassisches Camping mit Zelt, dann kam der Wohnwagen, dann Mobilhomes und jetzt kleine feste Wohnformen. Tiny houses - das ist wie Zelten 4.0"
Michael Müller
Der Zulauf beim glamping – dem äußerst komfortablen Camping - ist riesig, die Zielgruppe breit gestreut. In Beilngries stehen vier verschiedene Tiny-Modelle zum Ausprobieren und Probewohnen. So merkt man schnell, ob einem das tiny living taugt und ob es eine tragfähige, dauerhafte Wohnlösung ist.
Wohin mit dem Mini-Haus?
Ganz einfach ist der große Traum vom kleinen Haus nicht. Wer ein Tiny House haben und darin leben will, kommt an TÜV oder Bauamt nicht vorbei: dauerhaft stehen bleiben kann es nur auf voll erschlossenen Grundstücken und mit einer Baugenehmigung. Ein mobiles Tiny House, das nicht dauerhaft am gleichen Ort stehen soll, gilt als Wohnwagen und muss regelmäßig zum TÜV. Die Standardmaße gibt die Straßenverkehrsordnung vor: 2,55 m breit, 4 m hoch und höchstens 3,5 Tonnen schwer.
Wer es allerdings geschafft hat und ein Baugrundstück ergattern konnte, der berichtet fasziniert von einem ganz neuen Lebensgefühl.
Einfach nur klein?
Von einem Tiny House spricht man, wenn ein Wohngebäude - ob auf einem Trailer oder fest verbaut - weniger als 50 Quadratmeter hat. Beim Wohnen auf engstem Raum kommt es auf jeden Quadratzentimeter an. Ausgetüftelte Lösungen finden sich in jedem Minihaus: Schränke unter der Treppe, ausklappbare Couchtische, unter der Decke hängende Betten…
Die Protagonisten aus der Sendung
Thorsten Thane
hat einen Verein gegründet - "Einfach gemeinsam leben". Der möchte angesichts steigender Mietpreise und der aktuellen Wohnungsnot unter Beweis stellen, dass alternative/mobile Wohnformen ein Teil der Lösung sein können. Deshalb kämpft der Verein auf politischer Ebene, hat eine Petition auf den Weg gebracht und sucht in Berlin das Gespräch mit Politikern.
https://einfach-gemeinsam-leben.info/
Felicia Rief
hat das Tiny Pop Up München ins Leben gerufen: brach liegende und andere sonst nicht nutzbare Flächen mitten in der Stadt nutzen, auch wenn es nur vorübergehend ist, das ist die Idee hinter ihrem Projekt. Aktuell besteht dieses aus zwei Tiny Houses, der "Mission Winzig" und dem "Tiny DaHome". Die Bewohner geben Seminare und Workshops zu Themen wie Minimalismus und Ökologisches Bauen.
https://tiny-da-home.jimdofree.com/
Peter Pommersberger
ist Chef einer Schreinerei in Pettenreuth, aus der seit 3 Jahren nur noch Tiny Houses rollen. Im Idealfall planen die Kunden das Haus mit Pommersberger gemeinsam. Ihre Strichzeitung ist oft der Anfang, schließlich ist so ein Tiny House eine ganz individuelle Angelegenheit. Standardmaße wie Breite, Höhe und Gewicht gibt allerdings die Straßenverkehrsordnung vor, wenn man mobil sein will. Denn schließlich wird das Haus fest auf einen Anhänger verbaut.