BR Fernsehen - freizeit

Waldbaden Kopf aus, WOHLFÜHLEN an

Von: Barbara Lengl

Stand: 04.08.2022 11:43 Uhr | Archiv

Im Wald kann man spazieren gehen, Pilze suchen - oder baden. Und Waldbaden ist sogar richtig gesund, das ist wissenschaftlich belegt. Eine Anleitung zum Selbstversuch...

Waldgesundheitstrainer Martin Kiem und der Schmidt Max beim "Aufwärmen der Sinne"  | Bild: André Goerschel

Waldbaden Wer hat's erfunden?

"Ich ging im Walde so für mich hin, und nichts zu suchen, das war mein Sinn…"
Schon vor 200 Jahren tauchte Johann Wolfgang von Goethe mit allen Sinnen in seinen Wald ein, entschleunigt und völlig absichtslos. In den 80er Jahren dann verpassten die Japaner der wohltuenden Kraft des Waldes einen Namen:  "Shinrin Yoku" - inspiriert von den Kneipp-Kuren in Bad Wörishofen. Wir nennen es "Waldbaden".  Und so, über den Umweg Japan, haben die Deutsche die Liebe zum Wald wiederentdeckt.

Waldbaden Sag bloß nicht Spazierengang

Waldbaden mit dem Schmidt Max | Bild: André Goerschel

Waldbaden, schwören die einen, ist pure Medizin. Die anderen sagen, spazieren gehen tut's auch. Was ist dran am Trendthema Waldbaden? Wissenschaftliche Studien belegen, dass  Walderlebnisse Stress reduzieren, den Blutdruck senken und uns besser schlafen lassen. "Der Aufenthalt im Wald ist wirklich stress-mindernd, was ja enorm wichtig in unserer heutigen Zeit ist. Er wirkt entspannend, beruhigend, er steigert das Wohlbefinden", sagt etwa Professorin Angela Schuh.
"Wald-Therapie. Das Potential des Waldes für die Gesundheit" heißt das Buch, in dem sie weltweite Studien zum Thema zusammenfasst und auswertet. Wer sich im Wald aufhält, so ein Ergebnis, ist danach ausgeglichener, hat eine bessere Immunabwehr und ein besseres Gedächtnis.

Waldbaden Eine Anleitung in 5 Schritten

Waldbaden-Übung eins: Aufwärmen der Sinne


Waldbaden-Übung zwei: Achtsames Gehen


Waldbaden-Übung drei: Baum-Atmung


Waldbaden-Übung vier: Barfuß laufen

Zum Abschluß die fünfte Übung, die Königsdisziplin, wie Martin sie nennt:
Nicht-Tun.
Was nicht dasselbe ist wie Nichtstun. Das Denken parken, 20 Minuten lang. Jeder sucht sich im Wald ein "Lieblingsplatzerl", setzt sich hin oder legt sich auf den Rücken, und öffnet seine Sinne für den Wald...Klingt einfach, ist aber echt schwer. Die meisten Probleme der Menschen kommen daher, erinnert Martin Kiem an Blaise Pascal, dass sie nicht mehr in der Lage sind, mit sich selber eine Weile in Stille zu verweilen. Können wir das überhaupt noch?

Waldbaden Unsere Experten

Jukebox Die Musik zur Freizeit

A place where we used to live....Mark Knopfler
A beautiful morning....The Rascals
Daydream believer....The Monkees
Far far away....Slade
Over the hills and far away....Led Zeppelin