Irgendwie und Sowieso Irgendwo: Alpenzauber statt Bhagwan-Feeling
Autor und Regisseur Franz Xaver Bogner drehte Irgendwie und Sowieso 1985/86. Er siedelte die Serie in dem fiktiven Ort "Zell, irgendwo in Bayern" an.
Der in Pliening bei München geborene Filmemacher war zur Drehzeit 37 Jahre alt und bezeichnet die Serie als Dokument seiner Jugendzeit. Die ersten Studentenrevolten der 60er Jahre erlebte er in München als pendelnder Gymnasiast.
"Was in der Stadt als Rebellion ausgegeben wurde, das kannte ich vom Dorf seit meiner Kindheit - die 68er-Ereignisse spiegelten sich dort auch, aber nicht so weltbewegend. Das wollte ich in Irgendwie und Sowieso zeigen."
Franz X. Bogner
Drehorte
In Vilsbiburg fand zum Auftakt der Serie das Ochsenrennen statt. Die Autowerkstatt vom Sepp wurde an zwei Orten gedreht: in Albaching sowie in der Freisinger Landstraße im Münchner Stadtteil Freimann, bei der damaligen Gaststätte Jahn (heute: "Sakrisch guad"). Im alten Moosacher Gaswerk an der Dachauer Straße in München wurde die große Hippie-Party gedreht. Mittlerweile gibt es das Gaswerk nicht mehr. Die Beerdigung des Tango-Fredy fand in München am Alten Südfriedhof an der Kapuzinerstraße statt.
Alpen-Hippie-Land statt Poona
"Um das Bewusstsein zu erweitern," fliegt die eingeschworene Irgendwie-und-Sowieso-Clique schließlich nicht, wie geplant, zum Bhagwan nach Poona, sondern in den Tiefschnee der eiskalten Bergwelt Österreichs. In Wirklichkeit wollte Regisseur Bogner sich und seinem Team die lästigen Impfungen fürs tropische Indien ersparen. Die Alternative - San Francisco, das Zentrum der Blumenkinder - wollte er wiederum den Gebührenzahlern nicht zumuten. So ersetzte er die indischen Guru- und kalifornischen Hippie-Happenings durch einen alpin-versponnenen Hüttenzauber im international nicht so bekannten, aber unter Skifreaks umso beliebteren Mühlbach am Hochkönig in Österreich.
Mit den Promis auf den Brettern
Im Hochgebirge lernt Sir Quickly Skifahren und das unverdorbene Bauerndirndl Annemarie kennen - gespielt von der damals erfolgreichsten Skiläuferin der Welt, Annemarie Moser-Pröll. Die Österreicherin hatte damit Premiere als Serienstar und lachte sich schlapp, als Otti - 1,85 Meter groß, mit Hut und Mantel und kugelrund - die Brettl von 1968 anschnallte und zur rasenden Kanonenkugel wurde. Die schlimmsten Szenen wurden allerdings von Stuntman Rudi Kirmeier gedoubelt.