"jetzt red i" aus Altötting Bürgervotum gegen Windpark Altötting - Wie geht es weiter?
Die Energiewende ist ein langer Weg - und die Richtung ist klar: Weg von den fossilen Brennstoffen. Bayern ist da gut unterwegs was die Fotovoltaik betrifft. Bei der Windkraft muss der Freistaat jedoch nachsitzen. Aber wohin mit den Windrädern? Die Stimmung vor Ort ist dabei seht unterschiedlich, wie sich jetzt im Landkreis Altötting zeigt.
Im Altöttinger Forst soll eigentlich Bayerns größter Windpark entstehen: 40 Windräder, Strom für zehntausende Haushalte und die naheliegende Chemieindustrie – für diese Pläne warben Wirtschaftsvertreter, Politiker der meisten Kommunen vor Ort bis hin zur Staatsregierung. Die Bürgerinnen und Bürger aus Mehring haben das Vorhaben mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Ein Sieg für die Bürgerinitiative „Gegenwind Altötting“, sagt deren Sprecher Rainer Harböck: „Das zeigt, dass sich die Menschen für ihren Wald, ihre Umwelt und für ihre Heimat einsetzen.“
Planung an den Bürgern vorbei?
Ein herber Rückschlag für die Staatsregierung. Die hält weiter am Windpark fest, doch hinter den Kulissen brodelt es. Am „BR-Sonntags-Stammtisch“ wies Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die Verantwortung von sich: Zuständig sei „der Herr Ministerpräsident“ gewesen. Aiwanger deutete an, nochmals komplett von vorne beginnen zu wollen, weil die Menschen „eben von dieser Planung nicht überzeugt“ seien. Die bayerische Grünen-Vorsitzende Eva Lettenbauer fordert mehr Bürgermitbestimmung und macht die Staatsregierung mitverantwortlich: „Kein Wunder, wenn Söder und Aiwanger jahrelang gegen Windräder hetzen.“
Steht das Projekt auf der Kippe?
Wie geht es weiter nach dem Bürgerentscheid in Mehring? Wie wird in anderen beteiligten Gemeinden abgestimmt? Was spricht für, was gegen Windräder im Wald? Und was bedeutet das für die Arbeitsplätze vor Ort?
Darüber diskutieren bei „jetzt red i“ Bürgerinnen und Bürger live mit dem Bayerischen Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und der Parteivorsitzenden der bayerischen Grünen, Eva Lettenbauer.
"Wir brauchen auch in Bayern mehr Windkraftanlagen. Diese müssen aber möglichst in Einklang mit den Bürgern geplant werden. Gleichzeitig muss der Eingriff in den Wald dabei so klein wie möglich bleiben. Ich bin überzeugt, dass auch im Landkreis Altötting Windräder möglich und sinnvoll sind."
Hubert Aiwanger (FW), Bayerns Minister für Wirtschaft, Energie und Staatsforsten
"Ich war die letzten Wochen entsetzt, wie wenig die Staatsregierung – Söder wie auch Aiwanger – sich hier eingebracht haben. Da wäre mehr Engagement nötig gewesen. Immerhin ist nun aber eine Kurswende in Sachen Windenergie zu erkennen, die bislang immer verteufelt wurde."
Evs Lettenbauer, Landesvorsitzende von Bündnis90/Grüne in Bayern
Ihre Meinung ist gefragt...
...auf allen "Kanälen"! Schreiben Sie uns ihre Fragen, Forderungen, Wünsche und Beschwerden zum Thema. Hier auf unserer Homepage, als E-Mail an jetztredi@br.de oder diskutieren Sie mit in den sozialen Medien.
Kommentieren
Walter Zaunseder, Donnerstag, 15.Februar 2024, 19:51 Uhr
58. Klimawandel und Windpark Altötting
Wenn wir den Klimawandel nicht stoppen können, wird genau das eintreten was "Bärbel" schreibt. Die Vorzeichen sind spürbar, Stürme, Trockenheit usw werden unsere Wälder zerstören. Wir müssen alle Chancen nutzen m unseren wunderbaren blauen Planeten nicht mit fossilen Brennstoffen "abzufackeln". Wir müssen unsere benötigten Energien unmittelbar (Windkraft, Photovoltaik,usw) gewinnen. Wir können das, wir sitzen nicht mehr wie im Mittelalter um das Lagerfeuer.
Aber bei manchen Menschen hat man den Eindruck sie denken noch "mittelalterlich".Wir brauchen dann nicht mehr den Wald für "Brennholzzwecke" (Pellets, Hackschnitzel, usw) plündern. Jahrmillionen besteht der Wald auf der Erde und wurde im Kreislauf seines Lebens immer wieder von der Sonne genährt. In diesem Zyklus entstanden die fossilen Energieträger (Gas, Erdöl) und wird nun in kürzester Zeit "verfeuert". Ziel muss es sein, diesen gigantischen Verbrauch schnellstmöglich abzubauen nicht den Kreislauf unseres Waldes zu zerstören.
Bärbel, Donnerstag, 15.Februar 2024, 10:07 Uhr
57. Natürliche Lebensgrundlagen erhalten!
"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann." Diese Weissagung der Indianer kann man auch auf unsere Situation übertragen: In Deutschland werden die natürlichen Lebensgrundlagen zerstört, so dass man hier nicht mehr gesund leben kann. Es gibt zwar Arbeitsplätze, aber keine Naherholungsgebiete mehr. Es gibt kein sauberes Trinkwasser mehr, keine saubere Luft, die Atmosphäre ist mit künstlichen elektromagnetischen Wellen verseucht, in der Nacht ist es nicht mehr dunkel genug, um ruhig zu schlafen. Arbeiten wir, um uns als biologische Wesen zu zerstören?
Alexander Billner, Donnerstag, 15.Februar 2024, 06:53 Uhr
56. Respekt, Herr Schneider
Klare Worte und eine klares Bekenntnis zur Zukunft: der Windpark kommt. Ich wünsche Ihnen das notwendige Durchhaltevermögen.
Antwort von Egon, Donnerstag, 15.Februar, 19:43 Uhr
Herr Landrat Schneider hat gerade 10 Jahre mit unserem Steuergeld gegen die verpflichtende Einführung einer Biotonne geklagt.
Die Biotonne wäre zwar nicht für alle Haushalte verpflichtend gewesen, aber der Landkreis hätte ein Angebot bereitstellen müssen für all diejenigen Haushalte, die keinen eigenen Komposthaufen bzw. Garten haben.
Herr Landrat Schneider hat den Prozess verloren, so dass die Bürger des Landkreises jetzt die Möglichkeit haben, den Biomüll in einer Tüte selbst zum Wertstoffhof zu bringen oder zu fahren.
Was für ein Aufwand!
In meinen Augen ist dieser Politiker kein leuchtendes Vorbild für ökologisches Handeln.
Daniela Maria, Donnerstag, 15.Februar 2024, 06:53 Uhr
55. Waldinnenklima schützen und bewahren
Der Wald ist ein zusammenhängendes und komplexes Ökosystem. Gerade Kalamitätsflächen brauchen einen gesunden und schonenden Waldumbau, damit der Wald nicht weiter Schaden nimmt. Natürlich wurden viele Bäume durch den Käferbefall entfernt. Aber kein Kahlschlag in Größe von ca. 1 Hektar und das je 30 - 40 mal. Sondern punktuell. In den Bereichen mit Käferbefall bleibt der Waldboden mit seiner Wasserspeicherfähigkeit erhalten (im Winter bis zu 200 l/qm2) und wird wieder mit neuen zukunftsfähigen Bäume aufgeforstet. Das hilft dem (umliegendem) Wald sich zu erholen. Durch Rodungsflächen in diesem Umfang wird Käferbefall und Anfälligkeit für Sturmschäden noch mehr gefördert. Es ist ja nicht nur unser Wald hier, nein es kommt flächendeckend. Der Wald hat ein eigenes Waldinnenklima, das dadurch Schaden nehmen kann, durch Temperaturanstieg in diesen Flächen. Der Kronenschutz fällt weg. Sonneneinstrahlung trocknet den Boden aus, Kleinstlebewesen können Material nicht mehr zersetzen. Grüße aus AÖ
Bernhard Fliedner, Donnerstag, 15.Februar 2024, 00:42 Uhr
54. Windräder
BR ist kein seriöser, ernst zu nehmender Sender mehr -- ein Beweis ist diese Sendung
unterkomplexe Behandlung von komplexen Themen
Nachplappern von Narrativen bis hin zu groben Unwahrheiten
Verunglimpfung von Andersdenkenden
Selektion von Fragestellern und Publikum
Aiwanger: bauernschlau aber überfordert und in der Sache schlichtweg dumm
Lettenbauer: eloquent aber in der Sache noch dümmer
WO BLEIBT DIE DISKUSSION VON WIRKLICHEN FACHLEUTEN ???