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Streit um Stromtrassen Scheitert die Energiewende im Chemiedreieck?

Zwischen Simbach am Inn und Burghausen sollen zwei Umspannwerke und eine Höchstspannungsleitung entstehen. Bürger fürchten die Zerstörung ihrer Heimat. Der Netzbetreiber TenneT möchte mit den Grundstückseigentümern verhandeln.

Stand: 20.02.2025 |Bildnachweis

Etwa ein Prozent des gesamten deutschen Strombedarfs wird im Chemiedreieck bei Burghausen verbraucht, Tendenz steigend. Denn für die Energiewende – weg vom Gas, hin zu den Erneuerbaren - braucht es in Zukunft viel mehr Strom. Doch das Netz ist jetzt schon an der Belastungsgrenze. „Es gibt bisher keinen Alternativstandort für dieses Umspannwerk. Wir brauchen eine gute Stromversorgung!“, betont Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).

Streit um Bayerns Klimaziele

Und es geht um mehr – nämlich um Bayerns Klimaziele. Vor zwei Jahren hatte die Staatsregierung beschlossen, bis 2040 klimaneutral zu werden. Doch im November hat sich das Kabinett davon wieder verabschiedet und das Datum um fünf Jahre nach hinten verschoben. Das löste heftige Proteste nicht nur bei Umweltschutzverbänden aus. Die Grünen kritisierten im Landtag: „Markus Söder und Hubert Aiwanger beerdigen die Klimaschutzziele, anstatt dafür zu arbeiten, dass wir, unsere Kinder, unsere Enkelkinder hier in Bayern sicher leben können.“

Diskutieren Sie mit!

Wie bekommen wir das zusammen: Eine leistungsstarke Wirtschaft und eine intakte Natur? Können alle Interessen berücksichtigt werden? Wie können Bayerns Industriestandorte zukunftssicher werden? Bis wann schaffen wir die Klimaneutralität? Was zählt mehr: Einzelinteresse oder Gemeinwohl?

Darüber diskutieren Bürgerinnen und Bürger mit dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Ludwig Hartmann (Grüne), Vizepräsident des Bayerischen Landtags

"Unsere Betriebe auch im Chemiedreieck müssen sich auf eine sichere Energieversorgung verlassen können. Dazu ist ein weiterer Ausbau der Stromleitungen nötig, wenn immer mehr Gas durch Strom ersetzt werden soll. Wir müssen aber die Sorgen der Menschen vor Ort ernst nehmen und gemeinsam Lösungen finden, welche die Anwohner möglichst wenig belasten."

Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Bayerns Energie- und Wirtschaftsminister

"Wer von einer zukunftsfähigen Industrie in Bayern spricht, muss auch die dafür notwendige Energieversorgung sicherstellen. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die nötige Infrastruktur sind der Schlüssel, um eine starke Wirtschaft mit einem gesunden Klima zu verbinden."

Ludwig Hartmann (Bündnis 90 / Die Grünen), Vizepräsident des Bayerischen Landtags

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Brunhilde , Mittwoch, 26.Februar 2025, 22:02 Uhr

11. WACKER

Wacker Chemie lehnt eine Direktanbindung an die geplante än 27WKAs ab. WARUM?
KEIN Interesse zu kostenintensiv. Die geplanten WKAs stehen insgesamt an 7 Monaten still. Das ist durch Fachexpertisen mehrfach belegt worden.

Wacker hat vor 100 Jahren sich an der Alz niedergelassen um da ein Wasserkraftwerk zu bauen für den Strombedarf. 10 Twh wird das Chemiedreieck nach der Transformation an Strom benötigen. Das Wasserkraftwerk wollen sie nicht
ausbauen. Die Chemie will ein Preis von 4 Cent die kwh zahlen. Das kann keine Windkraft das bringt keine 380kv Leitung. Es gibt keinen Wassers
toff für das Gaskraftwerk. Wenn die neue Regierung nicht umschwenkt und die Energiewende nicht stoppt wird diese Region zerstört für eine Industrie die sich selbst nicht bewegt. Danke Herr Dr. v. Zumbusch Dank an die Grünen Unweltzerstörer

Gertraud , Mittwoch, 26.Februar 2025, 21:30 Uhr

10. Meinung zu Herrn schöberl

Ich finde es sehr unverschämt wenn ein Herr Schöberl ständig dazwischen redet. Wenn er nicht immer meinen würde er muss nochmal alles erklären was die Leute vorbringen, dann wäre auch mehr Zeit übrig und er könnte die Leute aussprechen lassen.

Roland Fein, Mittwoch, 26.Februar 2025, 21:06 Uhr

9. Energiewende

Warum pachtet Tennet nicht das Land, statt zu enteignen.lg

Hans Schneider, Mittwoch, 26.Februar 2025, 21:00 Uhr

8. Lage des Umspannwerks

Hallo in die Sendung. Meine Lebensgefährting stammt aus Simbach, ich aus dem Bayrischen Wald und besitze ein Haus in Bad Füssing.
Generell befürworte ich auch den Ausbau und weg von der Unabhängigkeit aus anderen Ländern. Zudem sage ich selbst immer, jeder sagt, macht es, aber nicht bei mir und ärgere mich darüber. Es geht um den geplanten Standort am Hügel, warum nicht ein paar Kilometer davon rauf in Richtung Burghausen oder runter Richtung Pocking in der nähe der Autobahn, die ohnehin gerade im Bau ist und haareben.
Mit freundlichem Gruß an alle Sendungsbeteiligten
Hans Schneidr

Franz, Mittwoch, 26.Februar 2025, 20:48 Uhr

7. Kosten

Klar kann man auch unterirdische Leitungen bauen, auch gasisolierte Schaltanlagen sind eine Möglichkeit (abgesehen dass es von einer 380 kV Schaltanlagen zur Zeit nur Prototypen gibt ohne sf6 )
Aber wer soll das bezahlen? Im Vergleich zu traditionellen Leitungen und Umspannwerk schießen die kosten bei solchen Sonderwünsche in so eine Höhe dass es einfach keinen Sinn ergibt.
Mal abgesehen von dem ganzen erschwerten wartungsaufwand